Freiluftaufführungen im Englischen Garten: »Der zerbrochne Krug«

Englischer Garten · Jetzt ist Sommertheater

Das Ensemble des Münchner Sommertheaters freut sich schon auf die Aufführungen von »Der zerbrochne Krug«, in dem Dorfrichter Adam einen Eindringling jagt und ein Bauernopfer sucht.Foto: Veranstalter

Das Ensemble des Münchner Sommertheaters freut sich schon auf die Aufführungen von »Der zerbrochne Krug«, in dem Dorfrichter Adam einen Eindringling jagt und ein Bauernopfer sucht.Foto: Veranstalter

Englischer Garten · Kurz nach dem Einzug des Sommers in München, kehrt nun auch das Münchner Sommertheater zurück in den Englischen Garten. Bereits seit 1990 trifft sich ein kleiner Schauspielerkreis im Amphitheater im Englischen Garten um dort unter freiem Himmel Dramen wie »Ein Sommernachtstraum« von William Shakespeare oder »Bunbury« von Oscar Wilde aufzuführen.

»Im Laufe der Jahre hat sich ein kleiner Stamm an Schauspielern gebildet, die eigentlich jedes Jahr wieder mit von der Partie sind, aber wir veranstalten extra Castings um auch immer wieder neue Mimen zu gewinnen«, erklärt Roman Bessel vom Sommertheater. Bis zu 90 Abende verbringt die Regisseurin Ulrike Dissmann damit, jeweils zwei Schauspieler an einem Abend zu casten: »Bei uns bekommt man im Nachhinein auch einen individuellen Brief zugeschickt, warum es nicht geklappt hat«, schildert Bessel. Leider könne man auch nicht immer alle Schauspieler vom Vorjahr im kommenden Jahr wiederbesetzen, was wohl auch am Platzmangel liegen könnte.

Szenenwechsel sind nicht möglich, daher hat sich das Sommertheater dazu entschieden, lediglich geschlossene Dramen aufzuführen: »Das ermöglicht uns die Einheit von Ort Zeit und Raum«, erklärt Bessel. Die Stücke leben also nicht von der Requisite, sondern von der Sprache.

In diesem Jahr soll Heinrich von Kleists »Der zerbrochne Krug« die Zuschauer erfreuen. Und die müssen sich vor den Aufführungen sputen, denn letztes Jahr musste sogar die Polizei anrücken, weil der Andrang zu groß geworden war: »Es waren rund 3.000 Leute da, es gibt aber im Theater selbst nur 500 gute Plätze«, sagt Bessel stolz. Das aber hat die Besucher nicht gestört. Die Wiesen oberhalb des Amphitheaters waren restlos mit Picknick-Utensilien belagert.

Wenn das Wetter einmal nicht so berauschend sein sollte, gibt es seit vier Jahren eine Ausweichmöglichkeit in die Mohrvilla in Freimann. Bei gutem Wetter allerdings hat Bessel einige Tipps parat: »Die Besucher sollten mindestens zwei Stunden früher da sein, um einen guten Platz zu bekommen. Darüber hinaus sollten sie genügend Essen mitbringen, eine Jacke und eine Sitzunterlage«.

Der Eintritt zu den insgesamt zwölf Aufführungen ist frei. Gespielt wird ab Freitag, 8. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, jeweils freitags bis sonntags, ab Einbruch der Dämmerung um 21 Uhr. Das Amphitheater findet sich im Nordteil des Englischen Gartens auf Höhe des Isarstauwehrs. Die günstigsten MVV-Anbindungen sind die U6, Haltestelle Alte Heide, und der Bus 187, Haltestelle Rümelinstraße. Während der Spielzeit weisen rote Pfeile im Englischen Garten den Weg zum Amphitheater. Kathrin Schubert

Artikel vom 05.07.2005
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