»Focus on Asia« zweiter Teil in der Lothringer 13

Haidhausen · Wirtschaftswunder & Kunst

Eines der Exponate, die derzeit in der Lothringer 13 zu sehen sind: »Atomic Ahit« von Kenji Yanobe aus Osaka.

Eines der Exponate, die derzeit in der Lothringer 13 zu sehen sind: »Atomic Ahit« von Kenji Yanobe aus Osaka.

Haidhausen · Nach der Ausstellung »Shanghai Surprise«, die vom 4. Dezember 2004 bis 27. Februar 2005 in der lohringer dreizehn stattfand, ist »Not Even the Moon Is Autonomous« (Autonom ist noch nicht einmal der Mond) der zweite Teil des Ausstellungszyklus »Focus on Asia«, mit dem die lothringer dreizehn breiter angelegte Erkundungen der zeitgenössischen Kunst Asiens dokumentiert und den Ost-West-Dialog und Austausch fördert – bis 11. September in der Lothringer-Straße 13 zu sehen.

Die Ausstellung vereint zeitgenössische Künstler, Künstlerinitiativen und netzwerkende Konzeptkünstler aus Japan.

Japan gehört mit den USA und der EU zur »kapitalistischen Triade«, die lediglich 15 % der Weltbevölkerung umfasst. In den 1990er Jahren aber mehr als zwei Drittel der weltweiten ökonomischen Aktivitäten auf sich konzentrieren konnte. Trotz Japans wirtschaftlichem Aufstieg zur High-Tech-Nation seit 1970 und dessen durch Innovation, Produktivität, Bevölkerungsdichte und geografische Situation bedingte ökonomische Ballung, erhöhte sich die internationale Sichtbarkeit seiner Künstler nicht wesentlich.

Im Fokus der Ausstellung stehen japanische Künstler und Kunstinitiativen, die nach alternativen Wegen künstlerische Intervention in einer Gesellschaft suchen, die traditionelle fernöstliche Lebensformen und globale Marktwirtschaft miteinander vereint. Das gezeigte Spektrum künstlerischer Positionen reicht von kritischen Stellungnahmen zum kapitalistischen System bis zu Taktiken der Subversion der Konsumkultur und ihrer Produkte.

Die Installationen, Filme, Photographien und Objekte sprechen Themen wie Überwachung, Terror, Gewalt, Krieg, Nationalismus, Aktivismus und politische Vergangenheit, aber auch Konsum, Bildung, Umwelt, Arbeit, Emanzipation und Globalisierung an und entstanden – bis auf wenige Ausnahmen – seit 2000. Darüber hinaus versucht die Ausstellung per Dokumentation mit den Hintergründen künstlerischer Produktion und deren öffentlicher Wahrnehmung vertrauter zu machen.

Es ist der reale Kampf zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und wirtschaftlicher Selbstbehauptung. Der immense wirtschaftliche Druck bis zur kommerziellen Instrumentalisierung durch Politik und Wirtschaft, die Kunst, Künstler und Kunstinitiativen existenziell in Frage stellen.

Am 7. Juli, 20 Uhr, findet ein Gespräch statt mit Henrik Mayer, zum Thema »Teak Off Your Shoes and Step Inside: Aktivismus und kooperativen Strukturen in der zeitgenössischen Kunst Japans; am 16. Juli, 14 Uhr, ist Kinderprogramm mit Kaekko-Workshop; 16. Juli (Uhrzeit wird noch angekündigt) ist das Sommerfest 2005.

Artikel vom 30.06.2005
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