Hauptschule bietet ab Herbst eine Ganztagsklasse an

Unterschleißheim · Topf sucht Deckel

Unterschleißheim · Bisher hat sich der Vorreiterdrang Unterschleißheims meistens bewährt. Doch bei dem anstehenden Projekt, ein Ganztagszug an der Hauptschule, ist sich Bürgermeister Rolf Zeitler noch nicht ganz über die Zukunftsfähigkeit sicher: »Das dicke Ende kommt erst noch.«

Ab September werde die Hauptschule den Schülern die Wahl anbieten, entweder in einer der zwei Vormittagsschulklassen oder im Ganztagszug täglich von 7.55 bis 16.30 Uhr die Schulbank zu drücken, kündigte Rektor Peter Thiele vor kurzem in einer Presserunde an. Eine Bildungsalternative, die laut Schulträger bereits mittelfristig Probleme bereiten könnte, denn »eine Schulerweiterung ist baulich nicht möglich«, runzelte Zeitler die Stirn und fragte sich zudem, ob der Freistaat Subventionen fließen lasse.

Dabei hegten sowohl Lehrer als auch Schulleitung große Hoffnungen in bezug auf den Ganztagszug der Hauptschule. »Vor allem die Projektarbeit wird profitieren«, freut sich Konrektorin Gabriela Heckenstaller bereits. Bisher blieben viele den Nachmittagsangeboten wie Leserunde oder Aktionsgemeinschaften fern – »Doch wer schon da ist, muss nicht mehr überredet werden«, erklärt Thiele.

Darüber hinaus böten sich den Schülern auch unmittelbar spürbare Vorteile. »Die Lehrer können sich mehr Zeit lassen, intensiver auf die Schüler eingehen und den Unterrichtsstoff gleichmäßiger verteilen«, fasste Heckenstaller bei der Vorstellung des Konzepts zusammen.

So könnte auf individuelle Interessen der Schüler besser eingegangen, Leistungsnischen aufgedeckt und der Arbeitsgeist geweckt werden. »Und dann machen wir den Deckel auf den Topf«, gibt sich Thiele zuversichtlich. Motivationsprobleme werde es dank des Ganztagszugs, der bei Erfolg auf zwei Klassen ausgeweitet werden soll, keine geben.

Zumindest hätte eine interne Erhebung bei den Eltern einen Bedarf der Ganztagsbetreuung deutlich gemacht. Ob und wie die Schüler das Angebot annehmen, werde sich jedoch erst im nächsten Schuljahr herausstellen.

Eine gute Gelegenheit für den Freistaat, ein Zeichen zu setzen, meint Zeitler. »Wir hoffen ins Förderprogramm für eine räumliche Erweiterung reinzukommen.« Bei einer fälligen Schulerweiterung im Zuge weiterer Ganztagsklassen sollte so der Bund 90 Prozent der Kosten übernehmen, »allein schon wegen des Konexitätsprinzips« ein obligater Obulus, so Zeitler. Schließlich sei die Ganztagsschule seiner Auffassung nach ein »Schritt in die richtige Richtung«.

Artikel vom 29.06.2005
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