Vier Tage feiert die Gemeinde ihren 825. Geburtstag mit buntem Programm

Unterföhring · Föhringer G’schichten

Das Unterföhringer Heimatmuseum, sonst anschauliches Archiv der jüngeren Ortsgeschichte, verwandelt sich zur 825-Jahr-Feier in das, was es einmal war: in ein Kino.	 Foto: pa

Das Unterföhringer Heimatmuseum, sonst anschauliches Archiv der jüngeren Ortsgeschichte, verwandelt sich zur 825-Jahr-Feier in das, was es einmal war: in ein Kino. Foto: pa

Unterföhring · 1180 wurde Unterföhring erstmals als selbstständiger Ort in einer Urkunde des Hochstifts Freising erwähnt. Und deshalb feiert die Gemeinde am Wochenende gleich an vier Tagen ihren 825. Geburtstag. Und aus diesem Anlass bleibt das Festzelt nach dem Bürgerfest noch einen Tag länger stehen.

Am Donnerstag, 30. Juni, werden dort dann von 20 bis 24 Uhr die »Jetzendorfer Musikanten« die Unterföhringer Bürger und Gäste bei freiem Eintritt unterhalten. Der offizielle Festakt ist am Freitag, 1. Juli, ab 19 Uhr, in der Aula der Volksschule, mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und dem Unterföhringer Vereinsleben. Der Festakt wird musikalisch umrahmt vom traditionellen Volksmusiker Sepp Eibl und seinen Freunden. Am Samstag, 2. Juli, findet ein Straßenfest in der Schulstraße statt. Die Schulstraße ist deshalb von der Tulpen- bis zur Bahnhofstraße gesperrt.

Ab 14 Uhr werden kulinarische Köstlichkeiten angeboten: darunter Gyros durch die Mitarbeiter des Kindergarten II, original Thüringer Bratwürste von der Partnergemeinde Kamsdorf, Steckerlfisch und mehr. Auf dem Schulhof findet ein Programm für Jugendliche statt: Die Feuerwehr informiert und unterhält mit Wasserspielen und die Jugendfreizeitstätte FEZI stellt einen überdimensionalen, aufblasbaren Kicker auf. Der Kinderhort macht Führungen durchs Haus. Und auch der Museum- und Heimatverein hat sich zum Jubiläum etwas ganz Besonderes einfallen lassen: er lädt in die heutigen Museumsräume in der Bahnhofstraße 12, wo sich einmal das Gandl-Kino befand.

Erkennbar am Eingangsbereich und den hohen Räumen. Wo seit dem Jahr 2000 Alltags- und Gebrauchsgegenstände aus der Ortsgeschichte wie etwa ein Klassenzimmer präsentiert werden, ist um 14 Uhr der Film »Föhringer Heimatgeschichten von gestern und heute« (auf Wunsch auch mehr) zu sehen – zum Eintrittspreis von 50 Pfennig oder 25 Cent. In den Pausen und danach verwandelt sich das Museum in ein nostalgisches Kaffeehaus mit Gebäck und Kuchen.

Die Feierlichkeiten enden am Sonntag, 3. Juli, ab 11 Uhr vormittags, mit einem Frühschoppen im Schulhof, der musikalisch gestaltet wird vom Männergesangsverein und der Blaskapelle Unterföhring. Bei schlechtem Wetter wird diese Veranstaltung in die Gemeindehalle verlegt. Der Name »Unterföhring« geht auf die Feringas zurück, also Leute des Fara oder Fero. So steht es in einer Urkunde aus dem Jahr 807, in dem ein Rechtsgeschäft beschrieben wird, das in einem Ort stattgefunden hat, der Föhring genannt wurde.

In Wirklichkeit ist Unterföhring um einiges älter als 825 Jahre, wie in der Ortschronik nachzulesen ist: Die Besiedlung des Gebietes reicht wesentlich weiter zurück in die Menschheitsgeschichte. An der Ecke Bahnhof-/Münchner Straße wurde 1937 eine Wohngrube gefunden, die auf das Jahr 2.500 v.Chr. datiert wird. Es wird vermutet, dass sich in dieser Jungsteinzeit nomadisierende Jäger, die nach Süden vorgedrungen waren, an der Isar niedergelassen hatten.

Artikel vom 28.06.2005
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