Zehnte Klasse des Schwabinger Gymnasiums siegt bei Sprachen-Wettbewerb

Schwabing · Goldmedaille fürs »Gisela«

Es gab dafür zwar nur Urkunden und 75 Euro für alle, aber die 10 k des Gisela-Gymnasiums samt Direktorin Marianne Achatz (vorne, 2.v.re.) und Lehrer Michael Markard (vorne, ganz rechts) sind stolz auf ihren ersten Platz. 	Foto: ms

Es gab dafür zwar nur Urkunden und 75 Euro für alle, aber die 10 k des Gisela-Gymnasiums samt Direktorin Marianne Achatz (vorne, 2.v.re.) und Lehrer Michael Markard (vorne, ganz rechts) sind stolz auf ihren ersten Platz. Foto: ms

Schwabing · Adrett im Kostüm und Anzug mit Krawatte in gedecktem Braun bis Christiansen-Beige, sachlich blauer Hintergrund, seriöse Mienen, dezente Handbewegungen und sonore Stimmen wie Peter Kloeppel und Anne Will zusammen – kaum zu glauben, dass das die quirlige 10 k des Gisela-Gymnasiums an der Arcisstraße ist, die da über den Bildschirm flimmert.

Für den diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen haben die 18 Schüler eine Nachrichtensendung produziert – komplett auf Englisch: und wurden nun für ihren Beitrag auf DVD mit dem ersten Platz für den besten englischsprachigen Beitrag Bayerns unter 51 Einsendungen ausgezeichnet.

Das Thema war mit der Diskussion um das Kopftuchverbot an einer badenwürttembergischen Schule schnell gefunden. Schließlich sind am Gisela-Gymnasium 35 verschiedene Nationen vertreten und auch eine kopftuchtragende Schülerin ist für die rund 650 Giselaner nichts Ungewöhnliches. Eine Lehrerin mit Kopftuch allerdings gibt es dort nicht.

Nach dem Themen-»Brainstorming« stand erstmal intensives Fernsehen auf dem Programm. Für ihren Beitrag über eine (fiktive) kopftuchtragende Schülerin, die deshalb von der Schule fliegen soll, orientierten sich die Jugendlichen nämlich ganz an den »News« des amerikanischen Nachrichtensenders CNN – im Fall der Schwabinger dann »GGN« (Gisela Gymnasium News): von der Moderation im Studio über die »Live reports« der Korrespondenten vor Ort bis zur Expertenmeinung und Werbung.

Zwischen den mal mehr, mal weniger ernsten Beiträgen, die das brisante Thema profimäßig von verschiedenen Seiten sachlich und spannend beleuchteten, erlaubten sich die Schüler auch Insider-Gags: da ist in den »Breaking News«, in am unteren Bildschirmrand vorbeilaufenden, farblich unterlegten Textbändern, etwa zu lesen, dass nach einer »freaky« Lehrerparty ein Schlüssel vermisst werde...

Acht Wochen hat die Produktion gedauert. Englischlehrer Michael Markard hielt sich bewusst im Hintergrund und opferte mal die eine oder andere Stunde. Ansonsten haben die Jugendlichen in ihrer Freizeit oft bis in die Nacht gewerkelt. Überdurchschnittliches Engagement bewiesen die Mädls und Jungs auch bei der technischen Umsetzung: so wurde extra ein Computer-Programm gekauft und ein Mitschüler stellte seinen eigenen leistungsstarken Computer zur Verfügung.

Eine Muttersprachlerin, Grainne Mc Menamin, Asssistentin am »Gisela«, hat mit den Nachwuchs-Journalisten am perfekten Nachrichten-Englisch und der korrekten Aussprache gefeilt. »Allein daran haben wir einen ganzen Tag geübt«, erzählen die Zehntklässler, die seit 1999 als erste Klasse am »Gisela« das achtjährige Gymnasium (damals noch als Probephase) absolvieren. Trotz des ganzen Stresses hat das Ganze die Klasse zusammengeschweißt.

Jeder der 18 Schüler war beteiligt, ob als Texteschreiber, vor oder hinter der Kamera. Und wie die »outtakes«, Pleiten, Pech und Pannen während der Dreharbeiten, nach Beitrag und Abspann zeigen: vor allem hat’s eine Menge Spaß gemacht. Michaela Schmid

Artikel vom 23.06.2005
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