MSC weiter erstklassig – und auf Trainersuche

Feldmoching · »Nebenbei-Titel« zum Abschied

Es darf gejubelt werden: Noch vor drei Wochen waren solche Bilder Mangelware – doch der MSC bleibt als Rückrundenmeister erstklassig. 	Foto: MSC

Es darf gejubelt werden: Noch vor drei Wochen waren solche Bilder Mangelware – doch der MSC bleibt als Rückrundenmeister erstklassig. Foto: MSC

Feldmoching · 400 gut gelaunte Zuschauer, eine brasilianische Trommlergruppe, die mit Samba-Rhythmen einheizte, strahlender Sonnenschein und die beiden besten Mannschaften der Rückrunde: Alles war für einen großen Tag beim Hockey-Bundesligisten Münchner Sportclub bereitet.

Dabei drohte dem MSC noch vor drei Wochen nach der Niederlage gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Berlin und der Aussicht auf das am Abstand schwierigste Restprogramm der Freiluft-Hockey-Saison eine düstere Zukunft und der Abstieg in die Zweitklassigkeit. Doch Totgesagte leben länger und prompt feierte der Sportclub mit zwei Siegen bei den hohen Favoriten aus Hamburg die Wiederauferstehung und eine gute Voraussetzung für den alles entscheidenden letzten Spieltag.

Mit drei Punkten und vier Toren Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ging es für den MSC also um wesentlich mehr, als nur einen gelungenen Saisonabschluss. Um endgültig die Klasse zu sichern musste mindestens ein Zähler gegen die Gäste von Schwarz-Weiß Neuss her.

Und das merkte man dem Team von Trainer Martin Schultze auch an. Bemüht, aber auch angespannt und nervös begann die Partie. Spielwitz und kreative Momente waren Mangelware. Dennoch kamen beide Teams immer wieder zu guten Tormöglichkeiten. In Abschnitt eins war es MSC-Schlussmann Max Weinhold, der ein ums andere Mal mit weltklasse Reflexen sein Team vor einem Rückstand bewahrte. Bis Maik Günther kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Stecher für die erlösende und viel umjubelte Münchner Führung sorgte.

In der zweiten Halbzeit zeigte dann Weinholds Gegenüber, Achim Metzdorf, sein Können. Binnen nur zwei Minuten verhinderte er zuerst gegen Maik Günther und dann gegen Phillip Weinhold die Vorentscheidung. Im Gegenzug besorgte Andreas Lante den verdienten 1:1-Ausgleichstreffer für Neuss. Nur drei Minuten später war es Lars Michel, der die erste – eigentlich völlig verunglückte – Münchner Ecke zum entscheidenden 2:1 im Tor unterbrachte und seine Mannschaft und die 400 Zuschauer in Jubeltaumel versetzte.

»Ein besonders hochklassiges Spiel war es zwar nicht, aber das ist jetzt egal! Wir haben es geschafft und das ist das einzige was zählt«, fasste MSC-Trainer Martin Schultze nach der Partie zusammen. Ebenso wie die Damen, die bereits am vorangegangenen Wochenende den Klassenerhalt sicherstellten, bleiben nun auch die Herren des Sportclubs erstklassig. Und nebenbei sicherte sich das Team von Schultze auch noch den »Titel« der besten Rückrundenmannschaft. Nachdem man in der Hinrunde nur magere sechs Punkte holte und diese als Tabellenletzter abschloss, feierte das Team von der Eberwurzstraße in der Rückrunde 22 Zähler und rangiert dort klar auf Rang eins.

Für Trainer Martin Schultze war es dennoch ein Abschied aus der Bundesliga – und vom MSC. Nach zweieinhalb Jahren beim Sportclub, in denen er den Europapokal der Landesmeister erstmals nach München holte, beendet der 33-Jährige sein Engagement. »Martin Schultze hat viel für den Verein geleistet. Er wird eine große Lücke hinterlassen«, betont Hockey-Abteilungsleiterin Hella Kämper. Schultze wechselt zum HC Bremen und wird dort ab August für die Jugendarbeit verantwortlich zeichnen.

Artikel vom 21.06.2005
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