Albrecht Ackerland über Rührgeräte

"Da schau her"

Schön ist das schon, wenn sich was rührt. Und in diesem Jahr rührt sich ja wohl einiges: Der Sommer wurde abgeschafft, in Italien regieren bald wieder die Bischöfe, Europa bricht auseinander, in Deutschland herrscht bald ein Bündnis aus Edmund, Angie und der WfMAfGgPC, der „Wahlalternative für Macht, Arbeit und finanzielle Gerechtigkeit für gescheiterte Politiker, die ein Comeback wollen, allen voran Lafontaine, Gysi und Hohlmeier.“

Ja, die Hohlmeierin. Was hat sie sich eingesetzt für das achtjährige Gymnasium. Das war ihr Baby. Und kaum ist dann das Baby auf die Welt gekommen, hat sie ihren Hut genommen. Erinnern Sie sich noch? Ganz wie der Papa hat sie sich im Filz gewärmt, munter Mitglieder für die Münchner CSU gekauft und vielleicht sogar noch Wahlen gefälscht. Nur hat sie sich dabei erwischen lassen, was einen damals zweifeln ließ, ob sie wirklich eine Tochter Strauß ist.

An ihrer Bildung jedenfalls kann es nicht gelegen haben, Monika Hohlmeier hat das Gymnasium neun Jahre lang besucht. Mittlerweile dauert es nur noch acht Jahre, was nicht bedeutet, dass mehr Lehrer besseren, intensiveren Unterricht betreiben, und schon gar nicht, dass Bayern deshalb die nächste PISA-Studie gewinnt. Nur mehr acht Jahre Gymnasium, dazu gibt’s bald auch noch Studiengebühren. Wird so die Bildung für alle besser?

Soeben wurde ein Volksbegehren gestartet, das den bayerischen Landtag dazu treiben soll, das Gymnasium wieder neun Jahre dauern zu lassen. Will er das nicht, so soll es einen Volksentscheid geben. Man sollte gleich noch ein paar Volksbegehren starten: Kündigung bei Pensionsentzug für alle Lehrer, die den Schülern die Lust an Bildung vermiesen. Hochschulgebühren für Professoren, die in Vorlesungen tatsächlich nur vorlesen und damit anspruchsvolles Studieren und Forschen gar nicht erst antreiben.

Vielleicht schafft man es ja so, in ein paar Jahren eine Politikergeneration gezüchtet zu haben, die nicht nur wegen der Macht Politik betreiben. Dann nämlich rührt sich vermutlich noch viel mehr.

Artikel vom 16.06.2005
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