Reisende Betrügerinnen festgenommen

Schwabing · Auf frischer Tat gefasst

Schwabing · Beamte der Taschendiebfahndung beobachteten am Donnerstagabend, 9. Juni, um 17.30 Uhr, an der Münchner Freiheit vier Frauen, die permanent Passanten auf offener Straße ansprachen. Schließlich gelang es den »Damen« eine 43-jährige Münchnerin in ein längeres Gespräch zu verwickeln.

Bei der weiteren Observation stellten die Beamten dann fest, dass die Geschädigte dann plötzlich in eine nahe gelegene Bank ging und dort Bargeld abhob. Im Anschluss daran händigte sie den in der Nähe wartenden Täterinnen 300 Euro aus.

Während die vier beschuldigten Frauen schließlich mit der U-Bahn in die Innenstadt fuhren, wurde die Geschädigte befragt. Hierbei stellte sich heraus, dass ihr von den Täterinnen im Verlauf eines zunächst belanglosen Gesprächs Wahrsagerdienste angeboten wurden. Dabei wurde ihr drohendes Unheil prophezeit, das jedoch gegen Bezahlung von den Frauen abgewendet werden könne. Die Pädagogin fiel darauf herein und man einigte sich auf einen Betrag von 300 Euro.

Aufgrund dieser Sachlage nahmen die Taschendiebfahnder dann alle vier Frauen am Marienplatz vorläufig fest. Bei den Festgenommenen konnte umfangreiches Adressenmaterial sichergestellt werden, welches darauf schließen lässt, dass die Gruppierung mit dieser Arbeitsweise bundesweit agiert. Bei den vier »Damen« handelt es sich um serbisch-montenegrinische Staatsangehörige im Alter zwischen 15 und 34 Jahren.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Beschuldigten mit gleichem modus operandi vergangenes Jahr in Heidenheim von einer 61-jährigen Hausfrau einen Bargeldbetrag von 5.000 Euro betrügerisch erlangten. Des Weiteren sind bislang zwei Versuchsfälle in Ravensburg und Ludwigsburg bekannt geworden, bei denen die Beschuldigten lediglich aufgrund von Zahlungsunfähigkeit der Geschädigten scheiterten.

Es ist davon auszugehen, dass die vielfach einschlägig aufgetretenen Täterinnen bundesweit für weitere gleichgelagerte Delikte verantwortlich sind. Hierzu sind noch umfangreiche Ermittlungen der Fachdienststelle erforderlich. Alle vier Frauen werden heute dem Ermittlungsrichter im Haus zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.

Artikel vom 16.06.2005
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