Kindergarten bekommt neues Spielgerät

Moosach · Klettergerüst im Schmelztiegel

Florian Simonsen (hinten li.) zerschneidet das Band und gibt damit das Klettergerüst zur Erstürmung frei. 	Foto: cr

Florian Simonsen (hinten li.) zerschneidet das Band und gibt damit das Klettergerüst zur Erstürmung frei. Foto: cr

Moosach · Integration hat viele Gesichter. Integration kann ein Klettergerüst sein. Ein solches Stück Integration steht jetzt im Garten des Moosacher Kindergartens in der Gubestraße. Am vergangenen Freitag, 11. Juni, übergaben Florian Simonsen als Vertreter des Moosacher Bezirksausschusses (BA 10) und Anna Maria Grimm, Leiterin des Kindergartens, das Klettergerüst seiner Bestimmung.

Der BA hat die Errichtung des Spielgeräts mit einem Betrag von 1.340 Euro unterstützt. Mit diesem Geld wurde das Klettergerüst montiert. Schon die Anschaffung, die der Träger des Kindergartens, die Arbeiterwohlfahrt, finanziert hat, wäre mit dem üblichen Jahresbudget des Kindergartens nicht realisierbar gewesen.

Jetzt können die Kinder dort gemeinsam spielen und toben – der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Wort »gemeinsam«. »Wir haben hier Kinder aus 21 Nationen«, erzählt Grimm. Doch während sich in München verschiedene Kulturen nebeneinanderher entwickeln, will der Moosacher Kindergarten ein »Schmelztiegel« sein. Das Fest, in dessen Rahmen das Klettergerüst eingeweiht wurde, stand daher unter dem Motto: »Wir sind die Kinder dieser Welt«. Bunt präsentierte sich der Garten. Alle Kinder hatten ihre jeweilige Landesfahne gebastelt. An langen Girlanden hingen weitere Flaggen im Garten. Es war ein fröhliches Farbenmeer – kein monotoner Einheitsbrei.

Genauso vielfältig sah das große Buffet aus. Alle Eltern hatten was Leckeres aus ihrer Heimat zubereitet. Und die Gäste konnten sich davon überzeugen, dass das, was in Portugal, Tunesien, Norwegen und Afghanistan schmeckt, auch dem deutschen, italienischen und bulgarischen Gaumen schmeichelt. Die Unterschiede der Kulturen sind im Moosacher AWO-Kindergarten kein Hindernis, sie zeigen die Vielfalt.

Darauf baut auch die Arbeit des Kindergartens auf. »Was hier passiert, könnte ein Sinnbild für die Zukunft sein«, fasst Grimm selbstbewusst zusammen. Damit zielt sie speziell auf die Deutschkurse für ihre ausländischen Kindergartenkinder an. »Diese Kinder haben einen besseren Start in die Schule«, erklärt die Leiterin. Allerdings gebe es dafür noch keine empirischen Beweise.

Die sind den Moosacher Kindern in der Gubestraße ohnehin völlig egal. Sie freuen sich über ihr tolles Klettergerüst, an dem sie gerne toben – das haben Kinder aus aller Welt nämlich auch gemeinsam. cr

Artikel vom 16.06.2005
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