Kindergruppe wird von Schwabinger Elterninitiative vor die Tür gesetzt

Schwabing · Ausgespielt!

Gedrückte Stimmung herrscht bei den Kindern der Initiative »Hexenhaus«: Sie brauchen bis September eine neue Bleibe.	Foto: Privat

Gedrückte Stimmung herrscht bei den Kindern der Initiative »Hexenhaus«: Sie brauchen bis September eine neue Bleibe. Foto: Privat

Schwabing · Ein Hilferuf eilt durch Schwabing, denn der Spielgruppe der Eltern-Kind Initiative Hexenhaus in der Clemensstraße, wurde der Untermietvertrag von der Elterninitiative Herzogstraße gekündigt: »Zum 1. September müssen wir raus«, klagt Daniela Faber, Vorstand der Spielgruppe. Dabei, so sagt sie, habe man bis zuletzt um den Erhalt des Mietvertrages gekämpft.

Immerhin habe man seit 20 Jahren einen mündlichen, seit zwei Jahren auch einen schriftlichen Mietvertrag. In den letzten Jahren habe es jedoch häufig Diskussionen zwischen den beiden Kindergruppen gegeben, die sich die Nutzung der Räume teilen.

Während die Gruppe »Hexenhaus«, Kinder im Alter zwischen null und drei Jahren, die Räume werktags zwischen 15.30 Uhr und 18.30 Uhr nutzt, spielt die »Herzogstraße«-Gruppe mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren, von 8.15 Uhr bis 14.45 Uhr in den Räumen: »Ausschlaggebend für die Kündigung sind die beengten räumlichen Verhältnisse, aber auch, dass die Hexenhaus-Gruppe jährlich ihre Kinder und Eltern wechselt, diese Übergabe verläuft schleppend«, schildert Thorsten Scheuermann, Vorstand der Elterninitiative Herzogstraße e.V. »Seit acht, neun Jahren schleppen wir dieses Problem mit uns herum, jetzt war einfach der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr ging. Nächstes Jahr hätte es wieder neue Eltern gegeben und alles hätte von vorne begonnen«, meint Scheuermann.

Faber hingegen sieht andere Gründe für die Kündigung: »Es stimmt, dass wir jedes Jahr neue Eltern anwerben, so auch letzten Herbst, als die ›Herzogstraße‹-Gruppe eine neue Erzieherin einstellte. Diese wollte sich nur mit den Belangen ihrer eigenen Gruppe beschäftigen und nicht unser versehentlich liegen gelassenes Spielzeug wegräumen«, schildert Faber. Durch ähnliche Auffälligkeiten habe sich die Situation bis heute hochgeschaukelt: »Irgendwann hatte sie alle Eltern davon überzeugt, dass man uns kündigen muss«, vermutet Faber.

Dabei hätten ihre Kinder nur im Winter die Räumlichkeiten durchweg genutzt und selbst da sei man zum Spielen rausgegangen, doch dass sei ihre rein subjektive Meinung und dass Scheuermann darüber anders denke, sei ihr auch klar. Letzterem sei nach eigenen Angaben im Nachhinein von der Stadt München vorgeworfen worden, seine Initiative sei unsozial gewesen, doch so fühlt sich Scheuermann keineswegs: »Wir haben das über acht Jahre durchgezogen, dass halte ich für sehr sozial.« Zumal sich auch die Stadt nicht als sozial erweisen könne: »Wir haben alles versucht, um eine neue Bleibe zu finden, aber entweder bekommen wir keinen Antwort oder die Wartelisten sind ellenlang«, klagt Faber.

Wer schneller als die Landeshauptsstadt ist und eine Bleibe für die rund 12 Kinder, für drei bis fünf Nachmittage pro Woche weiß, kann sich unter Telefon 30 72 47 08 bei Daniela Faber melden.

Artikel vom 24.05.2005
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