Leicht bauen, natürlich gestalten

Maxvorstadt · Ausstellung: Architekt Frei Otto

Voliere von Frei Otto im Tierpark Hellabrunn von 1980. Foto: Atelier Frei Otto

Voliere von Frei Otto im Tierpark Hellabrunn von 1980. Foto: Atelier Frei Otto

Maxvorstadt · Er schuf unter anderem das spektakuläre Dach des Münchner Olympiastadions. Anlässlich des 80. Geburtstags von Frei Otto präsentiert des Architekturmuseum der TU München in seinen Räumen in der Pinakothek der Moderne eine umfassende Retrospektive über das Lebenswerk dieses bedeutenden Architekten, Konstrukteurs, Forschers und Visionärs, der wie kein anderer deutscher Architekt der Nachkriegszeit internationale Anerkennung gefunden hat.

»Frei Otto – Leicht bauen, natürlich gestalten« wurde am Architekturmuseum wissenschaftlich erarbeitet und ist die erste Gesamtdarstellung des in über fünfzig Jahren entstandenen Werks. Zu sehen vom 26. Mai bis 28. August.

Frei Ottos Stellung als einer der herausragenden Architekten des 20. Jahrhunderts, begründet sich in der Erfindung und Erforschung leichter Flächentragwerke – Membranen, Seilnetze, Gitterschalen und pneumatische Konstruktionen – sowie seiner systematisch verfolgten Zielsetzung, eine umweltverträgliche, Energie sparende, leichte und anpassungsfähige Architektur zu schaffen. Frühzeitig beschäftigte er sich deshalb mit Fragen der Ökologie und griff auch immer wieder mit pointierten Stellungnahmen in das konventionelle Architekturgeschehen ein.

Anhand von Computeranimationen, die von Studierenden der TU München unter der Leitung des Lehrstuhls für Tragwerksplanung, des Lehrgebiets CAAD sowie des Architekturmuseums der TU München entstanden sind, werden anschaulich und für jeden verständlich die Konstruktionsprinzipien und Formfindungsprozesse erläutert. Frei Ottos Grundlagenforschung und interdisziplinäre Arbeit am Institut für leichte Flächentragwerke wird besonders gewürdigt.

In der Ausstellung wird der Film »Frei Otto – Von Seifenblasen und Zelten« des Regisseurs Louis Saul (Coproduktion megaherz film und fernsehen, München, SWR und arte) gezeigt, der aus Anlass der Ausstellung und des 80. Geburtstages von Frei Otto, auf Initiative und mit Unterstützung des Architekturmuseums der TU München, zu einem großen Teil an Originalschauplätzen gedreht wurde und eindrucksvoll Frei Ottos Intentionen, Gedanken und Bauten vorstellt.

Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation (ca. 400 Seiten, 200 Farb- und 400 s/w-Abbildungen) als Katalog zum Preis von 40 Euro und als Buchhandelsausgabe (in deutsch und englisch) zum Preis von 78 Euro im Birkhäuser Verlag. Zehn Aufsätze von ausgewiesenen Kennern seines Werkes, eine unveröffentlichte Rede von Frei Otto sowie ein chronologisches Werkverzeichnis behandeln alle relevanten Themen zu Theorie und Praxis sowie Leben und Werk.

Artikel vom 18.05.2005
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