2. Runder Tisch zu Sozialpolitik

Berg am Laim · Gib dem anderen eine Chance

Berg am Laim · Regsam hatte in Berg am Laim zum 2. Runden Tisch ins technische Rathaus eingeladen. Schwerpunkt dieser Aussprache der sozialen und kulturellen Einrichtungen war diesmal die »Interkulturelle Qualitätsentwicklung«. In einem 3-jährigen Modellprojekt bietet die Stadt allen sozialen und kulturellen Einrichtungen an, kostenlos mit Fachleuten solches zu verwirklichen – inkl. Zertifikat.

Letzteres könnte sich mittelfristig als wertvoll erweisen, ist doch geplant, städt. Subventionen von solcher Zertifizierung abhängig zu machen. Was also jetzt (kostenlos) versäumt wird, müsste eventuell später teuer »eingekauft« werden.

Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich die Fähigkeit, standardisiertes Verhalten zu entwickeln im Umgang mit unterschiedlichen »Kulturen« – dabei geht es naturgemäß schwerpunktmäßig auch um Kulturen mit Migrantenhintergrund aber nicht nur. Unterschiedliche Kulturen herrschen auch zwischen den Generationen, zwischen den Geschlechtern, zwischen »Klassen«.

Arbeitslose Menschen entwickeln zwangsläufig eine andere Lebensweise als arbeitende. Mit diesen unterschiedlichen Voraussetzungen müssen alle sozialen und kulturellen Einrichtungen fertig werden. Aber solche Unterschiedlichkeit bietet auch Chancen und Möglichkeiten, andere Lebensweisen gewinnbringend für das eigene Wollen kennen zu lernen. Wer Interesse hat, an diesem Projekt mitzumachen, kann sich melden (sabine.handschuck@- muenchen.de, oder Telefon 2 33-4 06 55). Neben dem Schwerpunktthema gab die Runde auch Möglichkeiten, verschiedene Aktivitäten kennen zu lernen und auszutauschen.

So präsentierte MAG’s seine Programme im Stadtteiltreff an der Gotteszellerstraße. Die dortigen Angebote sind nicht nur den Bewohnern der umliegenden Häuser vorbehalten. Interesse etwa gibt es auch aus dem Osten Berg am Laims für den günstigen Mittagstisch (jeden Dienstag, 12 bis 14 Uhr), oder sogar über die Bezirksgrenzen hinaus für den muttersprachlichen Gesundheitsdienst für Frauen aus Osteuropa (jeden 1. Donnerstag, 10 bis 12 Uhr, jeden 3. Donnerstag, 16 bis 18 Uhr).

Im Vorgriff auf das Jugend-/Kinderzentrum an der Haagerstraße bietet das Münchner Kinder- und Jugendforum eine reichhaltige Information für Kinderaktivitäten in Berg am Laim, siehe auch www.kulturundspielraum.de.

Markus Steiner, der Jugendbeauftragte des BA 14, berichtete über die seit dem letzten Treffen stattgefundenen Treffen mit Vertretern von Schulen und Elternbeiräten. Diese Treffen wurden institutionalisiert, d.h. man wird sich jeweils 2x im Jahr treffen, um über anfallende Probleme rechtzeitig informiert zu sein und gegebenenfalls politisch eingreifen zu können. Im Schulreferat seien inzwischen jene Bedarfszahlen »angekommen«, die vom BA seit Jahren prognostiziert und vom Schulreferat nicht zur Kenntnis genommen worden sind.

Diese städtische Ignoranz habe den Bezirk die Planung einer Grundschule am Hachinger Bach gekostet und »bescherte« ihm stattdessen die Griechische Schule. Dafür muss jetzt sehr wahrscheinlich die Schule an der Grafinger Straße verdoppelt werden, was zu Lasten von Grün und Pausenhof gehen wird.

Der »Runde Tisch Berg am Laim« verabredete sich für den Juli zum 3. Treffen, Schwerpunktthema wird dort die Frage sein, was geschieht eigentlich mit den Senioren in Berg am Laim.

Artikel vom 18.05.2005
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