Raubüberfälle auf Seniorinnen geklärt

Freimann · Rentner in Tatverdacht

Freimann · In den Vormittagsstunden des Mittwoch, 11. Mai, hob eine 85-jährige Rentnerin aus Freimann in einer Bankfiliale in der Innenstadt mehrere 100 Euro ab. Als sie das Geld im Foyer des Geldinstitutes in ihrer Einkaufstasche verstaute, wurde sie von einem Mann dabei beobachtet. Er folgte ihr anschließend zur Münchner Freiheit, wo die alte Dame verschiedene Einkäufe tätigte.

Mit U-Bahn und Bus fuhr die Rentnerin anschließend zurück zum Kieferngarten, um nach Hause zu gehen. Vor ihrem Wohnanwesen wurde sie plötzlich von hinten von dem Mann angesprochen, der sie nach einer Familie fragte, deren Namen ebenfalls auf dem Klingelschild verzeichnet ist. Die Rentnerin verwies auf die entsprechende Klingel und wollte die Haustüre schließen. Nun drängte sich der Mann jedoch ins Treppenhaus und gab vor, bei der von ihm bezeichneten Familie an der Wohnungstür zu klingeln.

Als die 85-Jährige ihre eigene Wohnungstür aufsperrte, erhielt sie plötzlich von hinten einen Schlag gegen den Kopf. Benommen geriet sie ins Taumeln. Als sie nach ihrer Tasche, die sie zwischen den Beinen abgestellt hatte, sehen wollte, stellte sie fest, dass diese weg war. Die Frau konnte noch sehen, wie der Räuber, der ihr zuvor vermutlich mit der flachen Hand einen Schlag versetzt hatte, aus dem Haus flüchtete.

Eine eingesetzte Schülerlotsin wurde auf die Hilfeschreie der Überfallenen aufmerksam und verständigte sofort per Handy die Polizei. Im Rahmen der Fahndung konnte der Täter kurze Zeit später festgenommen werden. Bemerkenswert ist, dass es sich bei dem Täter um einen 63-jährigen Rentner handelt. Er gab auch zu, die Rentnerin niedergeschlagen und beraubt zu haben, zumal er ja auch noch Papiere und Brille von ihr mitführte. Außerdem konnte das gesamte geraubte Bargeld bei dem Mann sichergestellt werden.

Bereits vergangenes Jahr ereigneten sich fast identische Raubüberfälle auf eine 85- und eine 82-jährige Rentnerin. Beide Frauen hatten zuvor ebenfalls in der Innenstadt Bargeldbeträge von mehreren 100 Euro abgehoben und waren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Wohnanwesen gefahren. Dort wurden sie von einem unbekannten Mann überfallen und der Handtasche beraubt.

Aufgrund der übereinstimmenden Täterbeschreibungen und der Vorgehensweise stand für die Kriminalpolizei bald fest, dass es sich jeweils um ein und denselben Täter handeln musste, der seine Opfer in Sparkassenfilialen der Innenstadt aussucht. Auch die Bilder der Überwachungskameras zeigten in den beiden Fällen jeweils den selben älteren Mann, der sich zeitgleich mit den Rentnerinnen in den Geldinstituten aufhielt. Der festgenommene Rentner bestritt zwar die beiden Raubüberfälle aus dem Jahr 2004, räumte aber ein, der Mann auf den Bildern der Überwachungskamera zu sein.

Die Staatsanwaltschaft München I stellte gegen den verschuldeten Rentner Haftbefehlsantrag. Die Ermittlungsrichterin hat diesem stattgegeben.

Artikel vom 18.05.2005
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