Benefizkonzert gegen Einsatz von Kindersoldaten

Haidhausen · Bairische »All-Star«-Besetzung

Irgendwie auch Sportfreunde: die »Bolzplatz Heroes«. Foto: VA

Irgendwie auch Sportfreunde: die »Bolzplatz Heroes«. Foto: VA

Haidhausen · Rocken für einen guten Zweck ist am Samstag, 21. Mai, angesagt: mit einem Benefizkonzert unterstützen vier bairische Bands den Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Weltweit werden 300.000 Kindersoldaten in bewaffneten Konflikten zum Töten gezwungen. Sie sind Täter und Opfer zugleich.

Dort, wo die Politik versagt, ist es oft die Kirche, die sich für die Menschenrechte und den Schutz der Schwächeren einsetzt. So haben sich evangelische und katholische Hilfswerke im Rahmen der Aktion Volltreffer zusammengeschlossen. Vier Gruppen der hiesigen Musikszene unterstützen das Engagement – mit ihrem Sound.

Die Traunsteiner Band »Die Springer« wollen mit ihrer deutschsprachigen Rock- und Popmusik ihren grenzenlosen Optimismus zum Ausdruck bringen. Die »Bolzplatz Heroes« sehen sich als »familiärer Versuch der Umsetzung von altbewährter Rockmusik« und sind eine All-Star-Besetzung aus den Brüdern Jörg und Flo (Sportfreunde Stiller), Mäcki (Notwist) und Markus (Cosmic Casino).

Auch keine Unbekannten am weißblauen Indie-Rock-Himmel: die Ingolstädter Band »Pelzig«, die mit ihrem Sound, Wave-Verweisen und gelegentlichem Punk einen ernsthaften, einprägsamen und eigenständigen Rock präsentiert. Und mit den Lokalmatadoren »Les Babacools« kommt geballte Lebensfreude und pure Energie auf die Bühne: Raggafunk nennt die 10-köpfige Band ihren einzigartigen Stilmix aus Reggae, Funk, Soul, Latin und harten Gitarrenattacken. Einlass ist um 19 Uhr, los geht es um 20 Uhr. Danach sind die Ingolstädter von »Slut« am DJ-Pult zu erleben. Die Karten kosten acht Euro im Vorverkauf, Tel. 54 81 81 81, oder zehn Euro an der Abendkasse, zwei Euro davon fließen dem guten Zweck zu.

Vor dem Benefizkonzert findet ein Gespräch mit der ehemaligen Kindersoldatin und Autorin China Keitetsi im Café der Muffathalle statt: der neunjährigen Soldatin wurde einfach ein Gewehr in die Hand gedrückt. Kurze Zeit später wurde sie zur Mörderin. Wie die meisten anderen Kindersoldatinnen auch wurde China unzählige Male vergewaltigt. Ihre Geschichte hat sie in dem Buch: »Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr« verarbeitet. Die 29-Jährige kämpft heute gegen diesen Missbrauch und Wahnsinn von Kindersoldaten. Beginn: 18 Uhr, der Eintritt dazu ist frei.

Artikel vom 17.05.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...