Die neue Marketing-Kampagne zur WM 2006

München bleibt Weltstadt mit Herz

M HERZ DICH – ein wenig holprig kommt der neue Münchner Slogan daher. Grafik: LHM

M HERZ DICH – ein wenig holprig kommt der neue Münchner Slogan daher. Grafik: LHM

Weltstadt mit Herz. So ungefähr lautet der Slogan des neuen Marketingkonzepts der Stadt für die WM im kommenden Jahr. Das kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder – gilt dieser Spruch doch seit den Olympischen Spielen 1972 als Motto unseres Millionendorfs.

Die Werbeagentur „Serviceplan“, die die Ausschreibung für das Marketing der Stadt gewonnen hat, hat diesem Image nun einfach nur ein neues Gesicht verpasst. „München mag dich“ soll die Message lauten; symbolisiert durch ein „M“ für München, ein gemaltes Herz, in dem je nach Anlass ein Fußball, Blumen oder Kunst abgebildet ist, und das „Dich“ am Schluss. In der internationalen Variante eben ein „You“, damit sich auch unsere englischsprachigen Freunde aus aller Welt eingeschlossen fühlen.

Das klingt einfach, kostet aber 1,3 Millionen Euro Werbungskosten – und scheint nichts wirklich Neues zu sein. Oder? „Das bestehende Image Weltstadt mit Herz ist weltweit sehr erfolgreich, seit über 30 Jahren“, glaubt Oberbürgermeister Christian Ude. „Es wäre ein Fehler, dieses Erbe aufzugeben. Wir haben uns für das Konzept der Firma Serviceplan entschieden, weil es kein neues Münchengefühl vermittelt, aber an die jeweiligen Großereignisse, die auf uns zukommen, mit einer positiven Aussage angepasst werden kann“, erklärte er bei der Präsentation am vergangenen Donnerstag. Das Herz-Logo sei überdies weltweit verständlich, und symbolisiere Weltoffenheit – „München mag euch alle“.

Auch die Agentur „Fa-Ro Marketing“ hatte sich beworben, aber in ihrem Konzept auf Menschen statt auf Symbole gesetzt: „Wir sind doch alle überflutet von Symbolen“, sagt Fa-Ro-Geschäftsführer Falko von Schweinitz. „Daher wollten wir Münchens Weltoffenheit durch Menschen zeigen, die München ausmachen.“ Unter dem Slogan „Typisch München“ hätte die Agentur beispielsweise Foto-Aktionen mit Menschen aus sämtlichen Fußball-Nationen gestartet, die hier leben – und jene neben einheimische Münchner gestellt: Einen togolesischen Koch beispielsweise neben eine deutsche Servicekraft.

Doch eine Idee gewinnt eben: Den Zuschlag hat Serviceplan bekommen, samt des Etats, der für die nächsten zwei Jahre veranschlagt ist. Und das, obwohl Ob Ude sagte: „Das beste Marketing kostet die Stadt gar nichts. Das machen die Touristen, die von alleine von München begeistert sind und das weiter erzählen.“ Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 12.05.2005
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