211 Einzelprojekte von 41 Gemeinden: auch im Münchner Osten

München-Ost · BUGA steckt die ganze Region an

Kultur, Natur und Sommerfrische auf der BUGA: der auf nostalgisch gemachte Wegweiser am Badesee (oben). Kunst ist die aus der Oberpfalz importierte Original-60er-Jahre Tankstelle.    Fotos: ms

Kultur, Natur und Sommerfrische auf der BUGA: der auf nostalgisch gemachte Wegweiser am Badesee (oben). Kunst ist die aus der Oberpfalz importierte Original-60er-Jahre Tankstelle. Fotos: ms

München-Ost · Die BUGA ist ansteckend. Die Münchner Region wird dabei zu einem eigenen Thema und damit nachhaltig das Münchner Umland prägen. Der 170 Kilometer lange RadlRing, der am 29. April eröffnet wird und Landschaft und Kulturelles verbindet, ist das äußere Zeichen der Zusammenarbeit.

41 Gemeinden, Märkte und Städte präsentieren rund 211 Einzelprojekte – übrigens ohne Fördergelder.

Wir stellen Ihnen einige Projekte im Münchner Osten vor (ohne Gewähr). Unterföhring legt an der Aschheimer Straße auf dem S-Bahn-Tunnel einen Grünstreifen an, der auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden kann. Naturnahe Heckenpflanzungen und Magerrasen gleichen die durch den Bau des Tunnels verursachten Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft aus. Das Projekt ist voraussichtlich im Herbst 2005 abgeschlossen. Wie sah es in Oberbayern vor etwa 1400 Jahren aus?

Der Bajuwarenhof in Kirchheim gewährt den Besuchern einen Einblick in die Anfänge Kirchheims im frühen Mittelalter. Münchner Archäologen rekonstruierten originalgetreu Gebäude eines bajuwarischen Hofverbundes. Zur BUGA gibt es ein Sonderprogramm für die ganze Familie. Pflanzen-Skulpturen des New Yorker Künstlers Matt Mullican begleiten die Ismaninger »Kultur-Meile« zwischen Kallmann-Museum im Schlosspark und Bürgerpark. Mit seiner Kunstinstallation schafft Mullican nicht nur gedanklich, sondern auch räumlich eine Verbindung zwischen der historischen Schlossanlage und dem Kunst- und Kulturschaffen der Gegenwart. Daneben gibt es eine Ausstellung zur Geschichte des Schlossparks. Um 1806 wurde die ehemals barocke Anlage vom Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell zum Englischen Garten umgestaltet. Als seltenes Beispiel einer kleineren privaten Anlage des mittleren Adels stellt der Schlosspark bis heute eine interessante Variante der Sckell’schen Gartenkunst dar.

Feldkirchen: Mit dem Radl direkt von Feldkirchen zur BUGA können Radfahrer und Wanderer von Feldkirchen aus erreichen – durch das Riemer Hölzl auf ihrer westlichen Flur. Zur Gestaltung einer Blumenwiese mit heimischen Wildblumen setzte die Gemeinde so genannte Blumenmatten als neuartiges Verfahren ein. Sie ziert den Grünstreifen entlang der Münchener Straße, die zur Messestadt Riem und zur BUGA führt. Die beidseitigen Böschungen des Radweges entlang der Münchener Straße wurden durch Wildblumen ökologisch und ästhetisch aufgewertet. Das Blumenband trennt Straße und Radweg von der landwirtschaftlichen Nutzfläche. In der südlichen und westlichen Feldkirchener Feldflur wird eine artenarme Grasfläche in eine blühende naturnahe Wiese umgewandelt. Das Landschaftsbild wird dadurch attraktiver gestaltet.

Aschheim hat versiegte Bäche wieder zum Fließen gebracht. In Folge des Baus des Speichersees und des Abfanggrabens sind zahlreiche früher vorhandene Bäche versiegt, so auch das Endstück des Hachinger Baches, der in den Aschheimer Bach bzw. Mühlbach mündete. Diese Bäche wurden wieder hergestellt und damit auch ein Stück der Geschichte der Landschaft Aschheims wiederbelebt. Außerdem wurde die Grabstelle des Heiligen Emmeram freigelegt. 1976/77 erforschten Archäologen die sechs Vorgängerbauten der heutigen Kirche St. Peter und Paul. Die Spuren reichen zurück bis zur ersten Holzkirche in der Zeit vor 600 nach Christus. Entdeckt wurde auch die Grabstelle des Heiligen Emmeram (Martyrium ca. 652 nach Christus). Umfangreiche Neuanpflanzungen werten den Südosten der Gemeinde Aschheim auf.

Die parkartig angelegten Flächen des Helenentals mit einer Größe von rund vier Hektar und die Außenanlagen des Frachtpostzentrums mit einer Größe von acht Hektar, die noch erweitert werden, sind als vielfältiger Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten ökologisch äußerst wertvoll.

Fundamente eines Römerbads wurden knapp unter einer Ackeroberfläche gefunden. Sichtbar sind heute die rekonstruierten Fundamente des 12 auf 4,8 Meter großen Gebäudes aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus. Informationstafeln veranschaulichen die Funde. ms

Artikel vom 27.04.2005
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