München-Ost · Mehr als bunte Blümchen

Der Blick auf den Senkgarten vor einer Woche: die Bäume drumherum sind wegen der wenigen Sonnentage noch ziemlich kahl. Fotos: ms

München-Ost · Vor fünf Wochen erinnerte alles noch eher an einen Wintersportort (samt Seilbahn). Der Schnee ist zwar weg, doch die Bäume treiben erst zaghaft. Und noch nicht jedes Pflänzchen präsentiert sich mangels Sonne in voller Pracht. Auch die Skateranlage ist erst im Entstehen und Arbeiter pflastern die Eingänge.

Eine Woche vor dem Start der Münchner Bundesgartenschau (BUGA) am Donnerstag, 28. April, lässt es sich trotzdem schon erahnen, das Besondere der Bundesgartenschau, der bisher zweitgrößten, auf dem ehemaligen Flughafengelände, die mehr sein will als nur eine nett anzusehende »Blumenolympiade«.

Hier könnten die erwarteten 4 Millionen Besucher die blühenden Landschaften finden, die anderswo nur versprochen wurden, scherzte Oberbürgermeister Christian Ude etwas matt vor einem Presserundgang vergangene Woche. Tatsächlich geht es bei der BUGA in München auf 130 Hektar nicht nur um farbenprächtige Blütenteppiche, wie derzeit die Gerüschten Stiefmütterchen oder schwarzen Hornveilchen am Eingangsbereich, sondern neben einem reichhaltigen Programm tatsächlich auch um Perspektivenwechsel in Form ungewöhnlicher Landschaftsgestaltung und ökologische Aspekte wie Nachhaltigkeit.

Auch weil nach dem Ende der BUGA am 9. Oktober den Bewohnern eine 200 Hektar große Grünoase erhalten bleibt: von der einstmals öden Schafsweide, wo bis 1992 Flugzeuge landeten und in den Himmel stiegen, zum größten kommunalen Park Münchens. Bepflanzt mit ortstypischen Pflanzen, etwa Eichen- oder Kiefernwäldern, erstreckt sich das Gelände etwa vier Kilometer von Ost nach West und soll künftig 40.000 Menschen einen Naherholungsraum bieten.

Da der Landschaftspark an sich schon eine Attraktion ist, greift dort die Gestaltung der zeitlich begrenzten Ausstellungsbereiche – Blumenhallen, Blütenteppich oder der Zellengarten, wo man die Welt etwa aus der Perspektive einer Ameise erleben kann – nicht ein.

Am Donnerstag, 9 Uhr, öffnet die BUGA 05 nun ihre Pforten und dauert bis 9. Oktober. Als besonderes Schmankerl zur Eröffnung kostet der Eintritt an diesem Tag für alle Besucher drei Euro. Soviel wie ab 29. April die Kinderkarte. Erwachsene müssen 14 Euro für die Tageskarte berappen.

»Perspektivenwechsel« bei der BUGA: Im »Nest« finden sich die Besucher zwischen zwei bis drei Meter hohen Vogel-Eiern und 18 Meter hohen Fichtenstämmen wieder. Rechts der Blick auf den Senkgarten vor einer Woche: die Bäume drumherum sind wegen der wenigen Sonnentage noch ziemlich kahl. Fotos: ms

Artikel vom 26.04.2005
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