Container-Drama in der Messestadt

Messestadt Riem · Städtebaulicher Pfad

Messestadt Riem · Zur BUGA’05 wird das Projekt Messestadt Riem aufgeputzt wie ein Pferd auf einem niederbayrischen Roßmarkt. Ein »Städtebaulicher Pfad« soll insbesondere dem fachlich interessierten Besucher den rechten Weg durch die Messestadt weisen.

Da stören natürlich die Niederungen des Messestadt-Alltags. Insbesondere dann, wenn sie auf das jahrelange Versagen der Stadt München bis hinauf zur Stadtspitze zurückzuführen sind.

Wie z. B. die chaotische Wertstoffentsorgung in der Messestadt. Es gibt sie nämlich so gut wie nicht – und das im nachhaltigsten aller Münchner Stadtviertel.

Was der BA-Vorsitzende Georg Kronawitter (CSU) bei seinen Recherchen aufgrund der Klagen des AK Ökologie Messestadt erfahren hat, erinnert ihn sehr stark an eine bekannte deutsche Stadt namens Schilda: Das ursprünglich per Ortsrecht verankerte hausnahe Sammelsystem funktioniert mangels baulicher Voraussetzungen in der Messestadt so gut wie nicht – ein klares Versäumnis des Planungsreferates. Also braucht es wieder öffentliche Sammelstellen. Da sie nicht vorgesehen waren, läuft seit 2000 die Diskussion auf so genannte Unterflur-Container hinaus. Die sind natürlich deutlich teurer.

Da die Kämmerei jegliches städtisches Engagement ablehnt, liegt seit 2001 eine entsprechende Beschlussvorlage des zuständigen Abfallwirtschaftsamtes auf Eis. Diese Eisschicht war sogar so dick, dass die Stadtspitze noch nicht mal gesponserte Unterflurcontainer ernsthaft ins Auge fasste, die zur letzten IFAT-Messe von einem Ausrüster angeboten worden waren.

Mittlerweile entwickelte sich die Messestadt zu einem hochgradig durch Müll öffentlich verschandelten Stadtbezirk, dem die Bewohner durch ein jährliches erfolgreiches Ramadama entgegenzutreten versuchen. Das reicht natürlich nicht, da die zwei vorhandenen provisorischen Containerplätze permanent und restlos überlastet sind – mit den bekannten Folgeerscheinungen bis hin zur Rattenplage.

Seit kurzem wurden als provisorische Abhilfe hinter den Riem-Arcaden an der Kreuzung Oslo-/Stockholmstraße einige Wertstoffcontainer aufgestellt, zumal die Helsinkistraße gerade jetzt »besiedelt« worden ist.

Dabei kann es nur eine Lösung geben: Unterflur-Container«. Insbesondere in unmittelbarer Nachbarschaft des »Platzes der Menschenrechte« und der Kirchen verbiete sich die München-übliche Stadtverschandlung aus verdreckten, veralgten, über- und aufquellenden oberirdischen Blechbüchsen.

Artikel vom 13.04.2005
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