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Seit heute ist die neue »Präklinik« im Krankenhaus Bogenhausen in Betrieb
Bogenhausen · Die Klinik vor der Klinik
Gut ausgeschildert: Auch für Notfallpatienten ist die Präklinik schnell zu finden. Fotos: cr
Bogenhausen · Die Klinik vor der Klinik – das ist die neue Präklinik im Krankenhaus Bogenhausen (KMB), die heute Morgen ihren regulären Betrieb aufgenommen hat. Damit ist das Bogenhausener Krankenhaus eines von wenigen Häusern in Deutschland, das diese neue »Vor-Abteilung« eingerichtet hat.
Die Präklinik soll das leisten, was die bisherige übliche Notaufnahme nicht schaffen konnte: Notfallpatienten schnell versorgen und an die spezialisierten Stationen im Haus weiterverweisen oder gegebenenfalls nach Hause entlassen. »Wir rechnen im Schnitt mit sieben bis zehn Patienten pro Stunde«, schätzt Dr. Ruth Koeniger, leitende Oberärztin am KMB. Klingt nicht nach so viel, summiert sich aber auf volle 23.000 pro Jahr.
Diesen Patienten stehen ab sofort sieben Behandlungsräume, eine Aufnahmestation mit zehn Betten, ein multifunktionaler Gipsraum, ein Schockraum und der so genannte Akutbereich zur Verfügung – und das rund um die Uhr. Das bringt gleich zwei Vorteile: für den Patienten, dass er eine feste Anlaufstelle hat und nicht mit einer womöglich schwerwiegenden Verletzung suchen muss; für die Fachkräfte in den Stationen, dass die Patienten bereits behandelt werden, bevor sie in die Stationen verlegt werden.
Damit wird die Präklinik zum Dreh- und Angelpunkt des Krankenhauses bei der Behandlung von Akutpatienten. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen. »Die Patientensteuerung folgt dem ›Ampelprinzip‹ «, erklärt Koeniger. Die so genannten »Fußgängerpatienten« mit kleineren Verletzungen werden im grünen Bereich ambulant behandelt. Dabei sind sie von den schwereren Fällen getrennt. Im gelben Bereich werden Liegendkranke versorgt, der rote Bereich ist Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt) vorbehalten. »In diesem Bereich erreicht die Pflege Intensivniveau.«
In der Präklinik werden die Patienten nicht »zwischengelagert«, bis es in die Station geht. Vielmehr wird dort diagnostiziert und behandelt, sodass die Fachärzte einen soliden Befund erhalten und die Behandlung ohne Unterbrechung fortsetzen können. Das bedeutet eine Entlastung für die Stationen und einen wesentlich schnelleren Ablauf, der für die Patienten enorm wichtig sein kann. So wird die »Klinik vor der Klinik« zu einer hochmodernen »Klinik in der Klinik«. C. Clever-Rott
Artikel vom 05.04.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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