Jüngste Überfälle in Unterschleißheim aufgeklärt

Unterschleißheim · Fünf auf einen Streich

Unterschleißheim · Das hatten sich die fünf jungen Gauner fein ausgedacht: Mit Hilfe von Insidern verübte eine fünfköpfige Gang in Unterschleißheim eine Serie an Raubüberfällen auf einen Supermarkt und ein Tiernahrungsgeschäft. Ermittler kamen den Ganoven jetzt auf die Spur und nahmen die Täter inzwischen fest.

Ans Tageslicht kam die Wahrheit über die Überfälle in Unterschleißheim vom 21. Dezember und vom 3. März nach einem Tipp aus dem Drogenmilieu. Dabei wollten die Kriminalpolizisten zunächst klären, woher das viele Geld kam, mit dem sich einer der Verdächtigen plötzlich Rauschgift beschaffte. Bei ihren Ermittlungen stießen die Polizisten in ein Wespennest.

Demnach ging der Überfall auf den Unterschleißheimer Supermarkt im Dezember auf einen 19-jährigen arbeitslosen Münchner zurück, der sich von einem weiteren 19-jährigen beraten ließ. Der Komplize sei nach Angaben der Polizei damals Auszubildender in der Filiale gewesen und steckte dem Räuber das nötige Insiderwissen für seine Tat zu. Als Belohnung habe der Spitzel 1.000 Euro aus der Beute erhalten.

Und weil das so gut funktioniert hatte, prahlten die beiden Ganoven mit ihrer Geschichte im Bekanntenkreis herum. Dabei kam ein 20-jähriger arbeitsloser Kroate auf eine neue Idee. Mit einem fingierten Überfall auf das Tiernahrungsgeschäft, in dem seine 21-jährige Freundin arbeitete, wollte das Ganovenensemble noch einmal zu Geld kommen. Die Freundin des Kroaten zeigte jedenfalls bei der Polizei am 3. März einen bewaffneten Überfall an und die Beute fehlte aus dem Firmentresor. Von dem Geld erhielt die Frau ebenfalls eine Belohnung.

Zu den Festgenommenen gehört noch ein weiterer Verdächtiger. So sei ein Teil der Beute bei einem weiteren 21-jährigen Arbeitslosen versteckt gewesen, so die Polizei. Der junge Mann sei ebenso in die Hintergründe der Tat eingeweiht gewesen.

Für die Polizei und die Staatsanwaltschaft gilt es jetzt, die genauen Bezüge zu ermitteln. Das ist aber nicht ganz einfach, denn die fünf Jugendlichen gestehen nur zäh. Zudem sei nach Polizeiangaben noch unklar, wieviel bei den Überfällen erbeutet worden war. Eines stehe aber fest: Das meiste Geld ist bereits verprasst. gf

Artikel vom 30.03.2005
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