Raser auf der B 388: Schwere Unfälle sind die Folge

Ismaning · Hirnlos auf der Landstraße

Zu hohe Geschwindigkeit führt zu schlimmsten Verkehrsunfällen – vor allem  auf der B 388.	Foto: Polizei

Zu hohe Geschwindigkeit führt zu schlimmsten Verkehrsunfällen – vor allem auf der B 388. Foto: Polizei

Ismaning · Die Tachonadel schnellt hoch, der Motor heult auf, die Leitpfosten fliegen vorbei. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 179 Stundenkilometer. Erlaubt sind 100. Die Strecke hat keine Schikanen oder Haarnadelkurven. Trotzdem ereignen sich auf der Bundesstraße 388 auf Höhe Fischerhäuser regelmäßig schwere Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit.

Das Fahrzeug bricht aus, lässt sich auch durch starkes Gegenlenken nicht mehr in der Spur halten und dann kracht es. Im Jahr 2003 wurden auf der B 388 bei einem einzigen Verkehrsunfall drei Menschen getötet. Rekordhalter bei überhöhter Geschwindigkeit auf Landstraßen ist in jedem Monat die B 388 bei Fischerhäuser. Dies ergaben die Geschwindigkeitskontrollen der Münchner Polizei im Jahr 2004. Regelmäßig wurden Geschwindigkeiten zwischen 150 und 160 km/h gemessen.

Der schnellste Pkw-Fahrer wurde im Juni 2004 mit 179 Stundenkilometer gemessen. Für den Fahrer bedeutete dies ein Bußgeld von 425 Euro, vier Punkte in der Verkehrssünderdatei und drei Monate Fahrverbot. Überhöhte Geschwindigkeit führt selbst in leichten Kurven zum Verlust der Fahrzeugkontrolle oder beim Überholmanöver zum Zusammenstoß mit einem Entgegenkommenden, warnt die Polizei. Plötzlich bricht das Fahrzeugheck aus, trotz Gegenlenken stabilisiert sich das Fahrzeug nicht mehr und schleudert auf die Gegenfahrbahn.

Auch der Anhalteweg verlängert sich entsprechend, bereits bei einer Geschwindigkeit von 125 statt der erlaubten 100 Stundenkilometer bei optimalen Verhältnissen um über 50 Prozent von 80 auf 123,5 Meter. 43,5 Meter, die verheerende Folgen haben können.

Überhöhte Geschwindigkeit ist der Grund für schwerste Verkehrsunfälle. In der Landeshauptstadt und im Landkreis München liegt überhöhte Geschwindigkeit mit 21 Prozent an der Spitze bei Unfällen mit Todesfolge.

Um das Ziel der Aktion Verkehrssicherheit Bayern 2006 zur Verringerung der Anzahl der Unfälle mit Verletzten und Getöteten zu erreichen, appelliert die Münchner Polizei an jeden Verkehrsteilnehmer, nicht nur die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, sondern die Geschwindigkeit den tatsächlichen Gegebenheiten, insbesondere bei widrigen Straßenverhältnissen, anzupassen.

Da erfahrungsgemäß Appelle wenig nützen, um Verkehrsunfälle zu verhindern, wird die Polizei auch weiterhin gezielt Geschwindigkeitsverstöße ahnden.

Artikel vom 30.03.2005
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