Wasser, Strom und Heizung belasten auch den Geldbeutel erheblich

München · Energie sparen – nicht nur für die Natur

München · Der Deutsche verbringt durchschnittlich eineinhalb Stunden pro Tag im Bad. Dort verbraucht er rund zwei Drittel seines täglichen Wasserbedarfs. Allein eine alte WC-Spülung schluckt ca. ein Drittel dieser Menge. Alte Armaturen spülen Geld buchstäblich den Abfluss hinunter.

Die Innungsfachbetriebe für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in Bayern helfen bei der umweltgerechten Modernisierung bzw. Sanierung. Bei seinen täglichen Badbesuchen verbraucht ein durchschnittlicher Bayer rund 94 Liter Wasser. Im Freistaat fließen so täglich rund 1.1 Mrd. Liter durch Waschbecken, Duschen und WCs (Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft).

Wie also Kosten und Umweltressourcen schonen, ohne die Körperpflege einzuschränken? Um das neue Bad als Wellness-Oase zu gestalten, bieten Badausstatter Whirlpoolwannen sowie Duschköpfe mit Massagefunktionen an. Armaturen mit Steuerungselektronik reduzieren den Wasserverbrauch z.B. beim Händewaschen von vier auf 1,2 Liter. Eine Toilette mit Spartaste verringert den Wasserverbrauch bis zu 50 Prozent.

Das würde in Bayern täglich ca. 264 Mio. Liter Wasser sparen. Für sanitäre Anlagen hat die Forschung zusätzlich schmutzabweisende Materialien entwickelt. Diese sparen nicht nur Zeit, sondern auch Ausgaben für Reinigungsmittel und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Bei Heizung und Warmwasser hilft die Umrüstung alter Anlagen beim Energie- und Kostensparen. Gas, Heizöl sowie Kohle gehören zu den klassischen Energiequellen. Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie sind erneuerbare Energiespender. Sonnenkollektoren produzieren z.B. 2.000 Kilowattstunden Heizenergie jährlich und sorgen für etwa 2.000 Duschen mit je 30 Liter für Warmwasser. Für Vierpersonen-Haushalte kostet die Umstellung etwa 4.500 Euro inklusive Montage.

Der Staat fördert Energiesparer. Eine komplette Badsanierung (inkl. Sanitäranlagen, Heizungssysteme und Wasserleitungen) kostet je nach Größe und Umfang durchschnittlich zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Stellen Verbraucher auf erneuerbare Energiequellen um, hilft der Staat mit Fördergeldern. Voraussetzungen sind CO2-Minderung und Energieeinsparung.

Ebenso sind die Anforderungen der Energieeinsparverordnung einzu- halten (z.B. Auswechslung alter Heizkessel von vor 1978). Haus- und Wohnungseigentümer können Fördergelder bei ihrer Hausbank beantragen. Informationen gibt es bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unter www.kfw.de.

Apropos Heizung: Meteorologen prognostizieren auch in diesem Sommer wieder hohe Temperaturen und lang anhaltenden Sonnenschein. Nach Meinung des Fachverbands für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern (SHK) profitieren vom Klima besonders Besitzer von Solaranlagen.

Denn von Juni bis August sind die Sonnenstrahlen so intensiv, um das gesamte im Haushalt benötigte Warmwasser zu liefern. Aber auch zum Heizen ist diese umweltfreundliche Energiequelle sehr hilfreich. Eigenheimbesitzer können damit ein Viertel ihres Wärmebedarfs abdecken. Die Fachleute von Innungsbetrieben raten, dass Solarspeicher ein ausreichendes Volumen haben sollten, um das 1,5 bis zweifache des täglichen Bedarfs an warmem Wasser aufzunehmen. In Deutschland liefert zum Beispiel eine Solarwärmeanlage mit sechs Quadratmetern Kollektorfläche etwa 2.000 Kilowattstunden Energie.

Das reicht aus, um Wasser für etwa 400 Wannenvollbäder mit je 150 Litern zu erhitzen. Um ausreichend Wärme zu liefern, müssen Sonnenkollektoren auf Dächern nicht exakt nach Süden ausgerichtet sein. Geringere Neigungswinkel einer Dachfläche begünstigen die Energieausbeute der Solarwärmeanlage im Sommer, steilere die Solarerträge im Winter.

Für einen Vier-Personen-Haushalt liegen die Kosten einer solchen Anlage zwischen 4.000 und 6.000 Euro.

Artikel vom 16.03.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...