Schwabing · Wege, Umwege

Schwabing · Sibylle May erzählt am Samstag, 12. März, im Münchner Erzählcafé aus ihrem Leben. Die Veranstaltung in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, beginnt um 15 Uhr. Der Eintritt beträg vier Euro/drei Euro (nur Tageskasse).

Sibylle May wurde 1930 in Berlin geboren. Ihr Vater war der bekannte Schriftsteller und Kunstkritiker Bruno E. Werner. Trotz politischer und kriegsbedingter Schwierigkeiten hatte sie eine glückliche, harmonische Kindheit. Sie ging in Garmisch-Partenkirchen und bei Wien, wo sie auch das Kriegsende und den Einmarsch der Russen erlebte, zur Schule.

Ihr Weg führte sie nach Tübingen zum Studium und an das Theater, nach Hamburg zum ersten deutschen Fernsehsender sowie in die USA und wieder zurück nach München. Sie wechselte Wohnorte und Berufe.

Immer festgehalten hat sie ihr Interesse für das Schicksal der Juden, seit sie nach Kriegsende von ihrer jüdischen Großmutter erfuhr. May erforschte die ungewöhnliche Geschichte ihrer Vorfahren und engagierte sich zusammen mit ihrem Ehemann für Israel. Heute leitet sie Kurse für biografisches Schreiben.

Das Münchner Erzählcafé ist eine Veranstaltungsreihe des Münchner Bildungswerkes zusammen mit der Nachbarschaft Schwabing. Einmal im Monat erzählen ältere Menschen aus ihrem Leben und lassen die Zeitgeschichte mit ihren Erinnerungen lebendig werden.

Artikel vom 10.03.2005
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