Am kommenden Dienstag diskutieren die Schwabinger über Parkplatzsorgen

Schwabinger Schilderwald

Wo sollen die Autos nur alle hin? Tiefgaragen für Anwohner oder Lizenzgebiete sind zwei Lösungsansätze, die derzeit diskutiert werden.	Foto: jl

Wo sollen die Autos nur alle hin? Tiefgaragen für Anwohner oder Lizenzgebiete sind zwei Lösungsansätze, die derzeit diskutiert werden. Foto: jl

Schwabing · Jetzt kommt Tempo in die Parklizenz-Pläne für das westliche Schwabing: In den vergangenen Monaten haben die Bezirksausschüsse Schwabing-West (BA 4) und Schwabing-Freimann (BA 12) gemeinsam mit dem Planungsreferat und externen Gutachtern konkrete Vorschläge zum künftigen Parkraum-Management ausgetüftelt.

Diese präsentieren sie am Dienstag, 15. März, ab 19 Uhr, in der Einwohnerversammlung im Pfarrsaal der Kreuzkirche, Hiltenspergerstraße 55. Die Bewohner beider Stadtteile dürfen anschließend kritisieren und Korrekturen vorschlagen.

Komplett ausbremsen können sie die Lizenzpläne allerdings nicht: Dass die Bürger in Westschwabing voraussichtlich ab Sommer 2006 ein »Park-Wapperl« hinter ihre Windschutzscheiben klemmen müssen, ist beschlossene Sache. Überhaupt soll das Parkraum-Management in den kommenden Jahren Schritt für Schritt auf alle Viertel innerhalb des Mittleren Rings ausgedehnt werden.

Am Dienstag geht es erstmal um die künftigen Lizenzbereiche »Westschwabing«, »Bayernplatz«, »Clemensstraße« und »Kölner Platz« – ein Gebiet, das eingerahmt ist von der Parzivalstraße im Norden, der Leopoldstraße im Osten, der Georgenstraße im Süden und der Schleißheimer Straße im Westen.

Die 8.430 Parkplätze in diesen vier Bereichen werden laut Ulrich Hering vom Planungsreferat in drei Parkzonen unterteilt: In »Bewohnerzonen« dürfen nur Lizenzinhaber parken. In »Mischzonen« stellen Lizenzinhaber ihr Auto kostenlos ab, Besucher müssen einen Parkschein für einen Euro die Stunde lösen. In der »Kurzparkzone« muss jeder zahlen, die Parkdauer ist begrenzt. Motorisierte Anwohner mit Hauptwohnsitz im Viertel können für 30 Euro eine Jahreslizenz erwerben, mit der sie maximal einen Kilometer von ihren Wohnungen entfernt parken dürfen. Geschäftsleute im Viertel können für 60 Euro eine Ausnahmelizenz beantragen – aber nur eine pro Firma.

Das Ziel dieser Pläne? »Auswärtige Pendler sollen ihre Autos daheim lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen«, sagt Walter Klein (SPD), Vorsitzender des BA Schwabing-West. »Und Anwohner sollen in Zukunft schneller eine Parklücke finden.« Neben den Anwohnern würden die hiesigen Geschäfte am meisten von den Parkzonen profitieren – was laut Klein in Schwabing-Mitte bereits heute zu erkennen ist: »Dort sind seit Lizenz-Einführung zehn Prozent der Autos wie von Geisterhand verschwunden«, sagt er. Aber: »Es wird auch künftig keine Parkplatz-Garantie geben.

Die Lizenzen verbessern die Situation, aber sie sind keine finale Traumlösung. Wir brauchen einfach mehr Tiefgaragen – alleine am Kurfürstenplatz fehlen 250 Bewohner-Parkplätze.« Patric Wolf, CSU-Sprecher des BA Schwabing-Freimann, kritisiert die geplanten Parkzonen dagegen heftig: »Die Stadt kassiert die Bürger ab«, sagt er. »Freie Stellplätze können auch entstehen, wenn die Parkzeit durch Parkscheiben kontrolliert wird.« Zudem warnt Wolf vor dem Schilderwald, der durch die Lizenzgebiete, durch Parkautomaten und die verschiedenen Parkzonen wachse. N. Nöhmaier

Artikel vom 10.03.2005
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