BA bittet um Hilfe

Maxvorstadt · Erinnerungen

Maxvorstadt · Unter dem Arbeitstitel »Dem Gedenken Namen und Orte geben«, erinnert der Bezirksausschuss Maxvostadt an das Schicksal von sieben Russen und Polen, so geannten Ostarbeitern, die im Februar 1945 im Park des Wittelsbacher Palais, der Münchner Gestapozentrale von 1933 bis 1945, von der Gestapo durch den Strang hingerichtet wurden.

Die Namen dieser Menschen, ihre Gräber, sind bis heute nicht bekannt. Im Mittelpunkt der Erinnerungs-Initiative steht ein Bild aus dem Jahr 1946, das sich im Archiv des Hauses der Geschichte befindet. Es zeigt ein »Marterl« an einem Baum des Parks, der damals noch »Gestapo-Garten« genannt wurde, mit der Aufschrift »Hier wurden sieben Unschuldige im Februar 1945 gehenkt. Die Ihr vorübergeht, denkt an ihre Todesangst und betet für ihre armen Seelen. Herr Jesus nimm ihre Seelen auf.«

Der Bezirksausschuss Maxvorstadt hat dieses Bild vergrößert und in der Grünanlage am Oskar-von-Miller-Ring (zwischen Finkenstelle und Glückstraße) aufgestellt. Diese Grünanlage auf der Ostseite des Oskar-von-Miller-Rings ist der letzte erhaltene Teil des Parks des Wittelbacher Palais. Der BA Maxvorstadt bittet im Rahmen dieser Erinnerungs-Initiative um Mithilfe, das Schicksal der Ermordeten zu klären. Wer kann sich noch an dieses »Marterl« erinnern, weiß von wem es angebracht wurde?

Es könnte ein Zusammenhang mit dem Außenlager des KZ Dachau bestehen, das Mitte 1944 im Keller des Wittelbacher Palais untergebracht wurde. Es könnte sein, dass die sieben Opfer im Krematorium des Ostfriedshofs verbrannt wurden und sich ihre sterblichen Überreste unter den 4.000 NS-Opfern befinden, deren Urnen im so genannten KZ-Ehrenhain im Friedhof am Perlacher Forst liegen.

Artikel vom 03.03.2005
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