Neues Ensemble spielt Dürrenmatt

Neuperlach · Romulus auf der Bühne

Neuperlach · Mit »Romulus der Große« von Autor Friedrich Dürrenmatt eine »ungeschichtliche historische Komödie in 4 Akten« genannt, präsentiert das Neue Ensemble München bereits die fünfte Produktion seiner erfolgreichen Reihe unterhaltsamer und anspruchsvoller Theaterprojekte.

Premiere feiert das neueste Stück der bekannten Amateur-Truppe in einer Inszenierung von Stefan Mayer am Donnerstag, 17. Februar, um 20 Uhr, im »PEPPER – Kultur im Keller«, Thoma-Dehler-Straße 12.

Weitere Vorstellungen folgen am 18 und 19. Februar. Karten können unter Telefon 63 89 18 43 telefonisch bestellt werden. Abendkasse und Einlass ab 19.30 Uhr.

Der 15. und 16. März des Jahres 476. Zwei Tage, die die Welt veränderten. Tatsächlich? Wurde die Welt mit dem formalen Ende des (West-)Römischen Reiches tatsächlich eine andere? Friedrich Dürrenmatt hat in seiner, wie er es nennt, ungeschichtlichen historischen Komödie ganz eigene Antworten auf die Frage, ob der Untergang eines Imperiums wirklich ein so welterschütterndes Ereignis ist. Kümmert sich doch Romulus, der letzte Kaiser Roms, statt um die Finanzen des Staats und um die anrückenden Germanen, die das Reich überrennen, ausschließlich um seine geliebte Hühnerzucht.

Trotz aussichtsloser Lage provoziert er durch seine Gelassenheit und seine unerschöpflich gute Laune immer mehr Mitglieder seines skurrilen Hofstaates. Auch ist Romulus nicht bereit, seine Tochter Rea um der Rettung des morschen Reiches willen an einen solventen Modezaren zu verschachern. Für den letzten Kaiser ist das Ende des Imperiums nicht nur eine beschlossene, sondern ganz offensichtlich sogar eine erstrebenswerte Sache.

So kommt es schließlich beinahe zur Ermordung des Kaisers durch seine eigenen Untergebenen, die sich von ihm verraten fühlen. Währenddessen rücken die Germanen unter ihrem Feldherren Odoaker unaufhaltsam nach Süden vor. Und dieser oberste Germane sorgt mit einem hochmodernen Vorruhestandmodell für mehr Dynamik auf dem Thron...

Das Neue Ensemble München wurde im Sommer 1999 als eingetragener Verein (e.V.) mit dem Ziel gegründet, gleichermaßen unterhaltsame und anspruchsvolle Stücke der Theaterliteratur aufzuführen und gleichzeitig dem experimentellen Spiel auf der Bühne einen Platz zu geben.

Es strebt eine Form von Amateurtheater an, in der Stücke gemeinsam erarbeitet werden, ohne dass die Produktionen anarchisch verlaufen. Wo Regisseure ihre Visionen zu Visionen des ganzen Ensembles werden lassen. Wo Darsteller sich einlassen auf Abenteuer, deren genauen Ausgang sie noch nicht kennen.

Wo Termine Richtschnur sind, aber keine Henkerstricke. Wo nicht nur das Endergebnis zählt, sondern auch der Prozess. Wo die Gemeinschaft ein Wert an sich ist. Wo aber auch ein starkes Band alle eint: Der Wille, auf der Bühne etwas ganz Besonderes zu schaffen.

Artikel vom 09.02.2005
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