VHS München Nord blickt auf ein durchwachsenes Jahr 2004 zurück

Trotz Spardruck stabil geblieben

Garching · Ohne spitzzüngige Anspielung konnte das aktuelle Semesterprogramm der Vhs im Norden des Landkreises München gar nicht vorgestellt werden.

»Setzen Sie sich, noch ist es warm hier drin«, eröffnete Vhs-Leiter Herbert Becke die Pressekonferenz vergangenen Montag mit Blick auf den angespannten Haushalt – auch bei der Erwachsenenbildung im Münchner Norden.

»Ich stelle schon fest, dass die Rahmenbedingungen für die Erwachsenenbildung extrem schwierig geworden sind.« Schwierig, damit meint Becke ganz klar die sprunghaften Haushaltskürzungen des Kultusministeriums im vergangenen Jahr. Der Rückblick fiel dementsprechend nur verhalten zufrieden aus: »Wir hatten noch ein relativ gutes Jahr.«

»Plus-minus-Null« sei die Nord-Vhs unterm Strich verblieben. Angesichts einer 15 prozentigen Etatstreichung mitten im laufenden Semester ein sehr knappes Ergebnis. »Dieses Ergebnis war nur durch einen Ausgleich von 15.000 Euro kommunaler Zuschüsse zu halten«, runzelt der Leiter einer der erfolgreichsten Volkshochschulen Deutschlands die Stirn.

Wer ihn kennt, weiß, dass dies für Becke einem Gang nach Canossa gleich gekommen sein muss. Doch diese Taktik ging auf: Der Teilnehmereinbruch, wie ihn viele andere Volkshochschulen in Bayern verschmerzen mussten, blieb im Münchner Norden aus. Dank eines stabil gebliebenen Kursangebotes und konstanter Teilnahmegebühren. 2400 Kurse waren geplant – 2400 Kurse mit rund 60.000 Teilnehmern fanden auch statt. »Dies entspricht einem Durchschnitt von 7.000 Kursbesuchern pro Woche«, bilanzierte Becke.

Auf ähnlichen Zuspruch bleibt im kommenden Jahr zu hoffen, denn »wenn im Durchschnitt ein Teilnehmer pro Kurs wegfallen würde, wären wir pleite«, wirft Rechenkünstler Becke provokant in den Raum. Ganz so drastisch wie bei vielen anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen sei es zwar noch nicht um die Vhs-Nord bestellt, dennoch grenze es an einen Kraftakt »unser bisher hohes Niveau zu halten«. Auch für das erste Semester sind wieder rund 1.200 Kurse geplant.

Die Schwerpunkte im aktuellen Programm liegen dabei wieder auf den Bereichen Kunst und Kultur (201 Angebote), Gesundheit und Ernährung (269 Angebote), Sprachen (270 Kurse) und ein abgewandeltes, tiefergehendes EDV-Angebot (165 Kurse).

Den Semesterauftakt begleitet heuer der Kolumnist und Autor Axel Hacke. Am Mittwoch, 2. März, sinniert er im Unterschleißheimer Bürgerhaus aus seinem Buch »Das Beste aus meinem Leben« über die kleinen Hürden »im Leben eines Mannes«. Der Eintritt zu diesem Vortrag kostet zehn Euro – für 18 Euro können Besucher auch gleich die Vortragskarte erwerben, die kostenfreien Besuch bei 50 Vortragsveranstaltungen bietet. »Ein ähnliches Konzept wie beim Kulturdonnerstag«, zwinkert Becke. Der erfreue sich nämlich ungebrochener Beliebtheit. Und trägt sich zur Gänze durch die Abo-Besucher – noch. Gerald Feind

Artikel vom 26.01.2005
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