Neue Buslinien in der Kritik – Oder ist am Ende doch die Bahn schuld?

Tragischer Knackpunkt

Der Knackpunkt in der Planung: Die Haltestelle Franz-Sperr-Weg verknüpft die neuen Buslinien 142 und 173 – nicht selten kommt es hier zu Verzögerungen.	Foto: pa

Der Knackpunkt in der Planung: Die Haltestelle Franz-Sperr-Weg verknüpft die neuen Buslinien 142 und 173 – nicht selten kommt es hier zu Verzögerungen. Foto: pa

Feldmoching · Langsam kommt Polemik in die Debatte: »Wir Feldmochinger fühlen uns von der MVG mehr als vernachlässigt«, wettert ein offener Brief an »Die Beschwerdestelle: Neues Busnetz«.

Der Verärgerung der Feldmochinger über das neue Buslinienkonzept Luft machen wollten sich damit rund 1300 Feldmochinger, die für ein neues Konzept unterschrieben hatten. »Sicher haben wir für die Beschwerden der Fahrgäste in dem Bereich Verständnis, aber die Fahrgastzahlen rechtfertigten keine weitere Direktverbindung im neuen Busnetz«, erklärte Wolfgang Weiß von der Angebotsplanung der MVG gegenüber der Münchener Nord-Rundschau.

Die alte Linienführung, wie in dem Schreiben gefordert, werde zwar nicht mehr wiederbelebt, aber: »Wir prüfen bereits verschiedene Möglichkeiten, Verbesserungen zu erzielen.«

Nach dem Willen der Anwohner soll die ehemalige Linie 83 wieder eingeführt werden, die frühere Direktverbindung zwischen Feldmoching/Hasenbergl bis zum Olympia-Einkaufszentrum.

Als habe sie zwei Welten durchquert, sei die 83 vor der Umstellung einen Teil der Strecke stark frequentiert gewesen, während sie das andere Teilstück nur spärlich genutzt worden sei, erwies jedoch eine Statisktik der MVG. Also wurden aus der Linie 83, nach dem neuen Reglement, die beiden Strecken 173 zwischen Feldmoching und der Haltestelle Franz-Sperr-Weg und die Linie 142 zwischen Franz-Sperr-Weg und dem OEZ.

Diese Lösung war sogar von der Politik vorgeschlagen worden, erinnert sich Weiß: »Der Bezirksausschuss hat sich an den Planungen aktiv beteiligt und die Linientrennung mitgetragen.«

Eine besonders tragische Rolle im neuen Konzept kommt der Haltestelle Franz-Sperr-Weg zu. Zum Dreh-und-Angelpunkt zwischen Feldmoching und der U-Bahnlinie 1 taugt das stark besuchte Bushäuschen nämlich nur bedingt. »Diese Bushaltestelle ist offenbar der Knackpunkt«, gesteht auch Weiß ein. Dort käme es nämlich immer wieder zu Verspätungen, die Busse verpassen sich und das ganze Konzept gerät ins Wanken.

Von 20 Minuten sprechen die Beschwerdeführer. Die MVG hat auch schon einen Verantwortlichen ausgemacht: »Vor allem die Bahnschranke an der Lerchenauer Straße schmeißt uns immer wieder mal den Fahrplan durcheinander«, kontert Weiß. Deshalb werde derzeit sogar an einer Alternativlösung geplant. Frühestens sei mit Ergebnissen zur nächsten Fahrplananpassung im April zu rechnen. Gerald Feind

Artikel vom 25.01.2005
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