Einzigartige Motto-Party am Freitag in der Au: »Swing and Sway in Hawaii«

Paradies für einen Abend

Rock a Hula, Baby! Einmal im Jahr entsteht in der Au eine Insel der Glückseligen. Zeremonienmeister von »Swing and Sway in Hawaii« ist DJ Lemon Squeezer, bürgerlich Martin Hemmel (rechts).	Fotos: Privat

Rock a Hula, Baby! Einmal im Jahr entsteht in der Au eine Insel der Glückseligen. Zeremonienmeister von »Swing and Sway in Hawaii« ist DJ Lemon Squeezer, bürgerlich Martin Hemmel (rechts). Fotos: Privat

Au · Sonne, Surfen, sündigsüße Drinks. Vom sorglosen Leben unter sich sanft wiegenden Palmwedeln träumt fast jeder, besonders wenn der Alltag wieder mal besonders wenig swingt. Der Münchner DJ Lemon Squeezer stillt diese Sehnsucht mit seinem ganz speziellen Faible für originalen und originellen Hawaiianischen Rock’n’Roll, Surfsound, Calypso und exotischen Pop aller Art, meist aus den 50er und 60er Jahren.

Der Münchner DJ Lemon Squeezer, der als Martin Hemmel in Obergiesing wohnt, stillt diese Sehnsucht, »die«, so erinnert sich der 36-Jährige, »wahrscheinlich mit dem ersten Blick auf eine Fototapete begonnen hat«, mit diesem ganz speziellen Faible.

Für Fans dieser Musik veranstaltet Hemmel, der dreimal im Monat im Atomic Café auflegt und den Sampler »French Cuts« zusammengestellt hat, seit 2002 einmal im Jahr »Swing and Sway in Hawaii« im Kilombo, Senftlstraße 9: diesmal am kommenden Freitag, 7. Januar, ab 19 Uhr. »I Belli di Waikiki« aus Italien spielen live Hawaiianischen Rock’n’Roll. »Aus Geldmotiven mach ich das aber nicht«, sagt Hemmel, der nebenher noch als Architekt arbeitet. Unterhalten und eine Dramaturgie in den Abend bringen, das ist Hemmels Selbstverständnis als DJ.

Und während sich sein Publikum amüsiert, möchte er auch »etwas Neues vermitteln«. Hauptquelle für bisher unentdecktes Sound-Material ist für ihn das Internet. Das birgt neben Schätzen auch Risiken. »Kistenweise« stünden bei ihm zuhause »Fehlkäufe« herum. Und meint damit: worauf sich nicht tanzen lässt.

Für seinen, nicht nur in München einmaligen Hawaii-Abend samt stilechter Dekoration und Verpflegung wählt Hemmel aus seinen über 10.000 Platten nur »fröhliche Tanzmusik, die sich selbst nicht zu ernst nimmt.« Kennzeichen auch der Hawaiimusik, die in den USA bereits 1916 die erfolgreichste Musik überhaupt war und vor allem in den 50er Jahren einen ganzen Lebensstil geprägt hat.

Im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpft, wurde der südpazifische Raum um Polynesien, bis dahin Ort von Kriegsgräuel, zum Prototyp der Idylle – bald abgelöst durch Hawaii. Bunte Blumenhemden, Limbotanzen, »Mai Tai«, Elvis singt »Rock a Hula baby«: vor allem die Musik wurde zum Ausdruck von Fernweh und Sehnsucht nach dem Fremden. Populäre und folkloristische Versatzstücke aus aller Welt, Merkwürdiges wie Tier- und Dschungelgeräusche, ungewöhnliche Rhythmen und Klangfarben: das waren die Ingredienzen dieser Musikrichtung, die sich ihrer Künstlichkeit durchaus bewusst war und in ihren interessantesten Momenten damit spielt. Und das gefällt Hemmel: »Popmusik, die experimentiert.«

Tatsächlich in Hawaii statt nur kraft der Musik war Hemmel bisher noch nicht: »Ich will aber unbedingt mal selbst hin und spare dafür. Aber zur Zeit gebe ich einfach noch zu viel Geld für Hawaii-Platten aus.« Michaela Schmid

Artikel vom 04.01.2005
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