Der EHC hadert mit seiner mangelhaften Chancenverwertung

Einmal Top, zwei Mal Flop

Zuletzt arg in der Kritik, doch in den letzten zwei Spiele konnte Peter Brearley vier Tore erzielen. Foto: mh

Zuletzt arg in der Kritik, doch in den letzten zwei Spiele konnte Peter Brearley vier Tore erzielen. Foto: mh

14 Punkte holte der EHC München in den zehn Spielen der letzten 30 Tage. Eigentlich zu wenig, wenn bedacht wird, dass die Münchner am Ende dieser Saison den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen wollen. aber doch genug, um auch weiterhin die Leistung der Konkurrenz vom Platz an der Sonne, vom ersten Tabellenplatz aus, beobachten zu können.

Trotzdem: Bei der erfolgsverwöhnten Anhängerschaft des Vereins brodelt es bereits jetzt gewaltig. „Ein geschlossenes Bild haben wir in dieser Saison in der Nordkurve noch nicht hinbekommen“, urteilte ein Fan im offiziellen Internet-Forums des Vereins kurz vor Jahreswechsel. Tatsächlich ähnelt die EHC-Norkurve einem Sammelsurium verschiedener Gruppen. Auf der einen Seite die eher jüngere und immer laute Anhängerschaft der „Munich Action Crew“ (MAC) rund um Chef-Einheizer Massimo Ferraro. Hier, auf der linken Seite des Fanblocks ist es meistens am lautesten, von hier werden die Gesänge angestimmt und Schlachparolen ausgerufen. Parolen, die längst nicht jeder Anhänger in der Nordkurve mitrufen möchte. Vor allem etwas weiter rechts, wo die schon etwas älteren Fans sitzen, die schon die guten alten Hedos-Zeiten miterlebt haben, bleibt es immer öfter still. Doch auch die Mitglieder der „Blue Bears“, die jedes Jahr aufs Neue fleißig vollkommen ehrenamtlich Sponsoren werben für das Münchner Eishockey, gehörten zuletzt eher zu den Ruhigeren Gruppen. Ob das an den mäßigen Leistungen der Spieler oder doch eher an internen Streitereien der einzelnen Fanclubs liegt, wie es auch der zuletzt doch eher gehässige Ton im Internet-Forum vermuten lassen könnte, möchten die Gruppen nun immerhin bei einem klärenden Gespräch vor dem nächsten Heimspiel am Freitag gegen Füssen (20 Uhr) klären. Dass aber auch die momentane Leistung der EHC-Kufencracks nicht zu Ovationen der Anhängerschaft verleitet, ist nicht von der Hand zu weisen. Das Pfeifkonzert gegen die eigene Mannschaft nach der enttäuschenden Heimniederlage am 28.12. gegen den „Fast-Lokalrivalen“ aus Klostersee erschien zumindest verständlich. Das 1:2 war, obwohl die Münchner reihenweise Chancen vergaben, völlig verdient. Nur zwei Tage nach dem mit Abstand schlechtesten Heimspiel der Saison, gab es für die Münchner allerdings schon die Möglichkeit zur Rehabilitation. Und die wurde genutzt: Mit 10:2 wurde Miesbach aus der Halle gefegt. Torschützen auf Münchner Seite waren der starke Neuzugang Chris Gustafson. Mario Jann, Florian Vollmer Kapitän Fabian von Schilcher und je drei Mal Alexander Leinsle und Peter Brearley. Vor allem für den hühnenhaften Kanadier Brearley, gegen den sich in den letzten Wochen immer öfter der Unmut vieler Fans richtete, waren diese Tore ein Befreiungsschlag: Selten sah man Brearley in dieser Saison nach dem Spiel so entspannt und ausgelassen im VIP-Raum der Eishalle. Und auch beim nächsten Auswärtsspiel in Peiting am 2. Januar war „der Bär“ erfolgreich. Nutzte aber nichts: Der EHC verlor nach tollem Kampf und trotz einer 2:0-Führung (außerdem traf noch´Thomas Vogl) knapp 2:3 nach Verlängerung. Eines ist klar, es bleibt einiges zu tun für Trainer Georg Kink in den kommenden Wochen, wenn der Aufstieg tatsächlich erreicht werden soll. Doch zunächst folgt am Sonntag, nach dem Heimspiel gegen Füssen, das nächste Hassderby gegen Rosenheim. Und da möchte der ganze Verein, dass der EHC auch mal wieder auswärts gewinnt. Filippo Cataldo

Artikel vom 03.01.2005
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