Am Freitag entstanden die Glocken für das Kirchenzentrum Messestadt Riem

Fünfe auf einen Guss

40 Bewohner des 15. Stadtbezirks waren beim Gießen für die Messestadt-Glocken dabei. Zu bestaunen war auch ein roher, gemauerter Gusskern, der das Innere der Glocke bestimmen wird.	Fotos: G. Kronawitter

40 Bewohner des 15. Stadtbezirks waren beim Gießen für die Messestadt-Glocken dabei. Zu bestaunen war auch ein roher, gemauerter Gusskern, der das Innere der Glocke bestimmen wird. Fotos: G. Kronawitter

Messestadt Riem · Beim Glockenguss für die Messestadt waren die Pfarrgemeinden aus dem Stadtteil in der allerersten Reihe. Traditionsgemäß werden Kirchenglocken nur freitags – in Erinnerung an die Todesstunde Christi – gegossen.

Dies war die erste neue Erkenntnis für die gut 40 Bürger aus der Messestadt Riem und aus Trudering, die am vergangenen Freitag Zeugen sein durften, wie die Glockengießerei Perner in Passau die fünf Glocken für das Kirchenzentrum Messestadt Riem und eine weitere Glocke für eine Thüringer Kirche goss.

Das eigentliche Gießen der Schwergewichter dauerte dabei nur wenige Minuten: acht Gießer in silbrig glänzenden Wärmeschutzanzügen leiteten die rot-glühende Bronzemasse fachgerecht über gemauerte Rinnen den im Boden vergrabenen Gussformen zu. Vor dem Guß hatten die anwesenden Geistlichen, Pfarrer Jörg Hellmut von der Sophienkirche, Pfarrkurator Martin Guggenbiller von St. Florian und Geistlicher Rat Herbert Kellermann von der Mutter-Pfarrei St. Peter- und Paul Trudering, ein Gebet gesprochen.

Und es hat geholfen. Denn schon nach zehn Minuten konnte Gußmeister Rudolf Perner – sichtlich erleichtert – den anwesenden Zuschauern das erfolgreiche Ende der Gussprozedur verkünden. Der Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Wittkowsky stimmte darauf hin das »Gloria« an, dessen Tonfolge auch der Stimmung der vier »katholischen« Glocken zugrundeliegt, während die Glocke der Sophienkirche eine so genannte Dur-Glocke oder Vater-unser-Glocke ist.

Für viele Interessierte, darunter Pfarrschwester Isolde, Gemeindereferentin Elisabet Stangassinger, den BA-Vorsitzenden Georg Kronawitter und einige Feuerwehr-Vertreter, hielt Rudolf Perner einen Kurzvortrag über das Glockengießen. Besonders anschaulich gerieten die Hinweise zum Formenbau: konnte man doch einige gemauerte Innenkerne in verschiedenen Fertigstellungsstadien aus nächster Nähe sehen. Schwer beeindruckt zeigte sich BA-Chef Georg Kronawitter, »wie eine vierhundertjährige Tradition mit vierhundert einzelnen Arbeitsschritten heute noch so lebendig gehalten werden kann.«

Der genaue Liefertermin der Glocken steht übrigens noch nicht fest, wohl aber die Glockenweihe am 4. Mai 2005. Dabei wird Pfarrer Herbert Kellermann die von ihm gespendete Glocke persönlich weihen.

Artikel vom 14.12.2004
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