Traditionelle Aufführung in der Kreuzkirche

Mysterienspiel

Schwabing · Am 19. Dezember zeigt die Schwabinger Kreuzkirche, Hiltenspergerstraße 55, um 17 Uhr, ein Mysterienspiel.

Mysterienspiele sind seit dem frühen Mittelalter überliefert: Die ältesten Stücke, die erhalten sind, sind in lateinischer Sprache. Allmählich, indem es ins 15., 16. Jahrhundert geht, wurden die Stücke ganz in der Volkssprache abgefasst.

Das »Christi Geburt Spiel« brachten deutsche Kolonisten aus mehr westlich gelegenen Gegenden mit nach dem in der Nähe von Preßburg gelegenen Oberufer und spielten es ganz in alter Weise jedes Jahr um die Weihnachtszeit. Im Jahr 1853 wies der Sprachwissenschaftler K. J. Schröer auf die Spiele hin und hebt ihre über die Jahrhunderte von allem »gelehrten« Einfluss unberührte Einfalt und Reinheit der Sprache und die eigentümlichen Sitten der Darstellung hervor.

Er betrachtet sie als ein einzigartiges Dokument älterer Volksdichtung und wollte sie – es zeichnete sich damals schon das in dieser Form untergehende Volksleben ab – in Form der Wissenschaft bewahren. Schröer lies sich von den Bauern die Texte vorsprechen, schrieb sie nieder und erhielt diese so der Nachwelt.

Das Anliegen des Christgeburtspiel neu zu fassen war vielfältig. In allererster Linie sollte das christliche Weihnachtsmysterium als etwas nachempfindbares vor die Seele des heutigen Menschen, der Spieler wie der Höhrer, gerückt werden.

Dazu wurde der heute nur mehr schwer verständliche Dialekt vorsichtig in unseren heimischen übersetzt. Darüberhinaus wird dem Medium Musik, mit den darin liegenden Möglichkeiten zum Unmittelbaren, ein größerer Raum gegeben und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gegebenheiten der vorwiegend am Ort Feldafing oder näheren Umgebung ansässigen Mitwirkenden, die Musik ganz neu vertont.

Artikel vom 09.12.2004
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