EHC baut Tabellenführung aus

Sieg im Hassderby

Stets eine Schuhspitze voraus waren die EHC-Spieler den Erzfeinden aus Rosenheim. Foto: mh

Stets eine Schuhspitze voraus waren die EHC-Spieler den Erzfeinden aus Rosenheim. Foto: mh

„Tod und Hass“ war am Freitag das Motto in der Olympiaeishalle. Zumindest bei den Fans: Knapp eintausend waren aus Rosenheim gekommen, davon ein Dutzend halbnackt und gemeinsam mit den etwa 3000 EHC-Anhängern brachten sie Pfeffer in das Lokalderby zwischen dem EHC München und den Starbulls aus Rosenheim. Damit die Würze das Fass nicht zum Überlaufen bringt, wurden alle – von Ehrengast Mehmet Scholl bis hin zu den Pressevertretern - am Einlass ordentlich gefilzt.

Gut geschützt von Polizeikräften in Mannschaftsstärke bekamen die 4.200 Zuschauer dann allerdings ein Spiel zu sehen, dass mehr von Taktik als von Hass geprägt war. DEL-Schiedsrichter Preiß – der Stimmung angemessen auch mal öfter als „schwarze Sau“ tituliert – achtete penibel darauf, dass sich die Lokalrivalen nur regelgerecht in die Haare kriegten. Und das machten beide Mannschaften sehr gekonnte – nur 14 Strafminuten waren am Ende jeweils verzeichnet, trotzdem sprach EHC-Coack Kink von einem „reinen Kampfsieg“. In den letzten Spielminuten war etwa das Bärli Peter Brearley tatkräftig: Mehr als nur ein paar Sekunden hielt er den Rosenheimer Stürmer Patrick Senger an der Bande fest und entließ ihn erst, als der Puck schon einige Zeit auf der anderen Seite des Feldes herumflog. Brearleys Einsatz war in diesem Moment auch bitter notwendig, denn Rosenheim drückte im letzten Drittel mit vereinten Kräften auf das Tor von Joey Vollmer. Der Münchner Goalie konnte aber das 2:1 festhalten und bekam dafür die Bestnote vom Trainer: „Joey ist bei 70 Prozent Leistungsfähigkeit immer noch besser, als die anderen.“ Auch Verteidiger Burman zeigte Klasse: Mit Hand, Fuß und natürlich dem Stock hielt er vor allem im ersten Teil die Abwehr kompakt zusammen und konnte in der 25. Minute zum 2:1 Endstand einlochen. Beim Sonntagsspiel in Füssen konnten sich dann wieder die Sturmreihen beweisen: Ron Newhook, Fabian von Schilcher, Mario Jann, Alex Leinsle und Daniel Schury trafen insgesamt achtmal ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Das lag auch an einem wunderbar aufspielenden Steffen Karg im EHC-Tor, der das erste Mal aus Ingolstadt mitgereist war und eindrucksvoll zeigte, wieso er beim dortigen DEL-Team im Aufgebot steht. Und dem Vernehmen nach soll es auch Trainier-Filius Georg Kink wieder besser zu gehen - nach einem Schädelbruch wurde er in der letzten Woche operiert. Ein gutes Wochenende für Coach Kink. Oder anders ausgedrückt: „Ich mag den Ausdruck nicht, deswegen verwende ich ihn nicht. Aber er würde passen: Meine Jungs haben Eier gezeigt.“ Max Hägler

Artikel vom 07.12.2004
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