Die Reggaestars Bushman und Warrior King kommen am Mittwoch nach München

Kämpfen für den Frieden

Bushman zollt dem Größten aller Artists Tribut: Auf dem T-Shirt Bob Marley.	Foto: Tanja Mai

Bushman zollt dem Größten aller Artists Tribut: Auf dem T-Shirt Bob Marley. Foto: Tanja Mai

Die Jamaikaner sind ein reiselustiges Volk. Vor allem ihre Musik, den Reggae, tragen sie gerne um die Welt und auch nach München. Im „Kingston Club“ etwa, jeden Samstag im Cafè der Muffathalle (Zellstraße 4), treten regelmäßig Größen des Reggae-Geschäfts auf.

Doch auch wenn dort „nur“ Münchner DJs und Soundsystems ihre Reggae-Scheiben spielen, ist die Stimmung prächtig.

Längst beherrschen auch Nicht-Jamaikaner die Kunst, standesgemäß die frischen Schallplatten aus Kingston, Jamaika, zu präsentieren. Auch an anderen Tagen lassen sich in bunter Gesellschaft die Hüften zu Reggae und Dancehall wackeln: Ob freitags im Backstage (Friedenheimer Brücke 7) bei „Ring the alarm!“, oder im Garden-Club (Lindwurm-/Ecke Poccistraße) dienstags bei „Top-a-top Tuesday“ und donnerstags bei „Heavy Loaded“ – überall schieben die Bässe und schwingen die Vibes.

Ein ganz besonderes Schmankerl aber gibt es kommenden Mittwoch in der Georg-Elser-Halle: Direkt aus Jamaika kommen gleich zwei Originale, zwei der bedeutendsten jüngeren Vertreter des Roots-Reggae reisen an und versorgen das Publikum mit ihrer mitgebrachten Wärme. Ihre phantasievollen Namen: „Bushman“ und „Warrior King“.

Dwight Duncan, den Reggae-Fans eben als „Bushman“ bekannt, überzeugt seit mittlerweile zehn Jahren mit seiner seidigen und doch so angenehm tiefen Stimme und mit seinen Inhalten. Mit Liedern, die den Frieden und den Gewaltverzicht predigen, die sich gegen Unterdrückung wenden und ein bewusstes Leben einfordern. Und immer schwingt ein tiefer Glaube an das Gute, immer schwingt etwas zutiefst Meditatives mit. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die Ruhe, die der Dreißigjährige in seiner Heimat sucht und findet.

Aufgewachsen ist er nicht in der hektischen Hauptstadt Kingston, sondern in St. Thomas, einem jamaikanischen Hinterlandbezirk, der vor Grün nur so strotzt. Bis heute zieht es ihn dorthin, wenn er von seinen ausgiebigen Tourneen in Amerika, Japan und Europa zurück nach Jamaika kommt. Alleine wandert er, meditiert und denkt nach. Lange. So schöpft er Kraft – im Busch. Auf der Bühne kommt diese gewonnene Kraft dann eindrucksvoll zur Geltung: Seine Ausstrahlung durchdringt den ganzen Raum. Die Stimme und seine Freude an der Musik leisten ihr Übriges.

Sein Kollege „Warrior King“ überraschte vor zwei Jahren die weltweite Reggae-Öffentlichkeit, nein, er brachte sie zum Explodieren: „Virtous Woman“ hieß seine Hymne für die Frauen, und alle horchten auf ob seiner einzigartigen Art zu singen samt der hohen, zärtlich klingenden Stimme. Es folgte Hit um Hit: „Empress so divine“ oder „Never go where the pagans go“, sie alle gelten mittlerweile als wahre Reggaeklassiker, obwohl die Lieder vor noch gar nicht langer Zeit erst erschienen sind.

So etwas passiert nicht oft. Wer das schafft, von dem ist noch mehr zu erwarten. Und „Warrior King“ hat erst 25 Jahre hinter sich, es bleibt viel Zeit für noch viel mehr neue Klassiker. Zum ersten Mal ist er nun in Deutschland. Ein Pflichttermin für jeden Liebhaber dieser Musik – allein schon um die kommenden Klassiker live zu erleben.

„Bushman“ und „Warrior King“ live in der Georg-Elser-Halle, Rosenheimer Straße 143, am Mittwoch, 8. Dezember. Einlass ist um 20 Uhr, Beginn 21 Uhr. Tickets sind im Vorverkauf für 15 Euro zzgl. Gebühr erhältlich.

Von Florian Falterer

Artikel vom 02.12.2004
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