In Schwabing werden die Kinder von ihren Eltern an den Nikolaus »verpetzt«

Brisante Informationen

Brav oder nicht brav? Egal. In Schwabing geht kein Kind leer aus. Manche dürfen sich aber eine Gardinenpredigt vom Nikolaus anhören.	Foto: Seidlvilla

Brav oder nicht brav? Egal. In Schwabing geht kein Kind leer aus. Manche dürfen sich aber eine Gardinenpredigt vom Nikolaus anhören. Foto: Seidlvilla

Schwabing · Jetzt meldet sich bei den kleinen Schwabingern das schlechte Gewissen. Denn der Nikolaus weiß alles und wird kleinere und größere Ungezogenheiten mit einem strengen Blick und einem nicht minder strengen Wort zur Raison bringen.

Dieses Jahr scheint sein Terminkalender besonders voll zu sein – bereits am Sonntag, 5. Dezember, besucht der Nikolaus alle Kinder die im Umkreis der Kreuzkirche in der Hiltenspergerstraße wohnen. Mit seinem Allwissen ist es allerdings noch nicht ganz so weit her. Er lässt sich die »brandheißen Informationen« von den Eltern persönlich zuspielen.

»Die Eltern bekommen, nachdem sie sich bei uns telefonisch angemeldet haben, einen Fragebogen zugeschickt«, erklärt Sandra Garbe, Jugendleiterin der Kreuzkirche. »Darin geben sie an, was ihre Kinder in der letzten Zeit gut gemacht haben und was nicht so gut lief«. Wenn der Nikolaus dann zu den Familien nach Hause kommt, wird er sowohl das Positive als auch das Negative ansprechen, anschließend verteilt er die Geschenke, die die Eltern vorher im Flur deponiert haben. Viel stressiger wird es für den Nikolaus allerdings am Montag, 6. Dezember.

Dann nämlich beginnt er um 14 Uhr mit einem Besuch im Alten- und Service Zentrum Schwabing West. Die Bewohner können sich noch bis zum Freitag, 3. Dezember, anmelden, um an der Feier teilzunehmen: »Die Bewohner zahlen im voraus 6 Euro. Dafür bekommen sie dann von einem Engel ein Nikolaus-Päckchen mit Lebkuchen und Spekulatius«, berichtet Karin Jeuthner vom ASZ. Des Weiteren wird ASZ-Leiter Ulrich Egger jedem Besucher einen Spruch widmen. Die Sprüche werden dann zu einem, sich reimenden Gedicht zusammengefasst.

Als Vorlage verwendet Egger Ereignisse, die das ganze Jahr über passiert sind und die er sich aufgeschrieben hat. Nebenher sorgen Gesangseinlagen und Glühwein für vorweihnachtliche Stimmung. Danach muss der Nikolaus sich sputen, denn es warten noch einige Familien der Kreuzkirchen-Gemeinde auf ihn.

Bevor er dann um 16 Uhr die Kinder der Seidlvilla bescheren wird: »Bei uns sind Kinder aller Altersstufen willkommen, allerdings muss jeder ein kleines Geschenk mitbringen, später bekommt dann jeder eines aus dem Sack vom Nikolaus«, erklärt Dorothee Fichter vom Nachbarschaftsprojekt der Seidlvilla.

Neben der Bescherung, können die Kinder Schutzengel malen, die dann zusammen mit einem Brief an die Nikolauszentrale in Finnland geschickt werden. »Wir arbeiten auch dieses Jahr mit dem städtischen Hort in der Rheinstraße zusammen. Die Kinder haben bereits ein Lied eingeübt und werden als Engel verkleidet dem Nikolaus helfen«, erklärt Fichter.

Im Falle der Nikolausfeier in der Seidlvilla ist keine Anmeldung nötig. Wer in der Nähe der Kreuzkirche wohnt, kann sich unter Telefon 30 00 79 51 informieren. Eines ist jedoch sicher: Wer den Niklous treffen will, hat in Schwabing dieses Jahr sicher gute Chancen. Kathrin Schubert

Artikel vom 02.12.2004
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