Ein Samstag, Danke Schön

Tanzperformance

Au · Der Münchner Choreograf und Tänzer Ludger Orlok offenbart in seinem neuesten Stück, das am 2. Dezember 2004 in München uraufgeführt wird, choreografische Positionen zum Thema Informationsoverload.

Fasziniert vom Rückzug in die vermeintliche Stille, den Autisten oftmals im Umfeld permanenter Reizüberflutung antreten, spürt Ludger Orlok vielfältige Strategien zur Bewältigung der alltäglichen Datenflut auf.

Er installiert auf der Bühne eine Art Forschungslabor, das sich als paradoxes Szenario für die Tänzer entpuppt: in einem dichten Netz aus Bildern, Sounds und Erinnungen schickt er seine Darsteller auf den Datenhighway, um ihre individuellen Reaktionen auszuloten.

Von ohnmächtiger Lethargie bis zu wildem Aktionismus, von Hilflosigkeit bis zur Genialität, von Implosion zu Explosion, reicht hier die Bandbreite möglicher Antworten. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um die vielfältigen Möglichkeiten, sich im Informationsüberfluss zu behaupten. Der Körper selbst wird dabei zur durchlässigen Membran, der die Impulse individueller Datenverarbeitung aufnimmt. Als wortloses Sprachrohr vermittelt er die Zustände zwischen totalem burnout und exzessivem output.

Ein Samstag, Danke Schön. 2. bis 5. Dezember, jeweils 20.30 Uhr, München, i-camp, Entenbachstraße 37, U2 Kolumbusplatz.

Info: freispiel Kulturagentur, Tel. 5 50 61 89-1, ingrid.kalka@freispiel.info. Kartenreservierung: i-camp, Telefon 65 00 00, info@i-camp.de.

Artikel vom 01.12.2004
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