Der Kinderstadtteilplan zeigt Berg am Laim von seiner spannendsten Seite

Fantasie und Forscherdrang

Blättern, schmökern und auf Entdeckungsreise gehen: Der Stadtteilplan ist von Kindern für Kinder gemacht und kommt genau deshalb so gut an.

Blättern, schmökern und auf Entdeckungsreise gehen: Der Stadtteilplan ist von Kindern für Kinder gemacht und kommt genau deshalb so gut an.

Berg am Laim · Parkplätze sucht man auf diesem Plan vergebens. Auch Markierungen für die Autobahn sind in der Legende nicht verzeichnet. Man muss kein Kind sein, um auf den ersten Blick zu erkennen, worum es den Verfassern dieses Planes gegangen war.

Schließlich fällt einem der kleine rotschopfige Pumuckl sofort auf, zwischen den zahlreichen verspielten Symbolen, bunten Flächen und großflächig beschriebenen Linien. Er zeigt mit breitem Grinsen: »Hier ist ein öffentlicher Spielplatz!« Auch wo’s Eis gibt, wie’s zur Post geht und welche Straßen und Kreuzungen für kleine Fußgänger gefährlich sind – der Kinderstadtplan Berg am Laim deckt sogar Geheimtipps der Nachwuchskartographen auf.

Vorige Woche wurde der mittlerweile 14. Kinderstadtteilplan im Kinder- und Jugendfreizeittreff Zeugnerhof offiziell vorgestellt. Seit über zehn Jahren besteht das Projekt »Kinderstadtpläne« nun schon, und in der ganzen Zeit treu einem ganz bestimmten Motto, erklärte Evelyn Knecht vom Spiellandschaft Stadt e.V. bei der Vorstellung des Plans: »Von Kindern für Kinder.« »Denn Kinder wissen am besten, was sie wollen«, stimmte auch Münchens Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert zu.

Und offenbar wollten die an der Entstehung des aktuellen Kinderstadtteilplans beteiligten Nachwuchsautoren vor allem eines: forschen. Über zwei Jahre hinweg zogen verschiedene Gruppen aus um zu recherchieren, zu beobachten und zu fotografieren, was in ihrem Stadtteil vor sich geht und wie einzelne Winkel, Straßen und Gebäude entstanden sind.

So ist das knapp 60 Seiten dicke Heftchen zum Stadtteilplan gleichsam ein Lexikon über Berg am Laim. Gefüllt mit allerhand Wissenswertem, wie Naturberichten, Interviews, Geschichtlichem, und tiefen Einblicken in die Welt der Kinderfragen und -spiele. Herausragend ist dabei die fantasiereiche und doch fundierte Aufbereitung des Büchleins, bemerkte auch Bürgermeisterin Burkert: »Ihr habt diesen Stadtteil richtig spannend dargestellt«, wandte sie sich an die kleinen Reporter, bevor schließlich auch die Macher selbst zum Zuge kamen.

Mit Spannung erwartet und entsprechend heiß begehrt waren die ersten Expemplare aus dem kleinen Zeunerhof-Kiosk im Nu vergriffen. Gut, dass es im Zeugnerhof, Josephsburgstraße 10, Telefon 431 36 42, noch eine Menge von den begehrten Plänen zu holen gibt. Der Stadtteilplan kostet drei Euro. Gerald Feind

Artikel vom 01.12.2004
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