Sabine Groß erstellt ein Traumarchiv für das Milbertshofener Kulturzentrum

»Traumhaftes« Kunstwerk

Wie hier im Modell hat sich Sabine Groß ihr Traumarchiv im Kulturzentrum Milbertshofen vorgestellt.	Fotos: Sabine Groß

Wie hier im Modell hat sich Sabine Groß ihr Traumarchiv im Kulturzentrum Milbertshofen vorgestellt. Fotos: Sabine Groß

Milbertshofen · Kunst entsteht aus Eindrücken heraus, aus Gefühlen und Wünschen. Manchmal entsteht Kunst aber auch aus Träumen – wie jetzt in Milbertshofen.

Im Rahmen des Münchner Kunst-am-Bau-Programms Quivid, bei dem ein geringer Prozentsatz der Investitionssumme für Kunstprojekte verwendet wird, bekommt auch das städtische Kulturzentrum Milbertshofen ein Kunstwerk. Das Tolle daran: hier kann jeder mitmachen!

Die Berliner Künstlerin Sabine Groß legt im Kulturzentrum ein Traumarchiv an, das vor allem Träume von Milbertshofenern enthalten soll. Sie stellt sich das so vor: »Wer einen Traum hat, den er in das Traumarchiv geben will, kann sich mittwochs zwischen 15.30 Uhr und 18 Uhr in der ›Traumsammelstelle‹ im Stadtteilladen K45 melden und seinen aufgeschriebenen Traum abgeben.«

Das Schriftstück sollte mit den Initialen des Träumers, seinem Alter (zurzeit des Traumes) und seinem Geschlecht versehen sein. Alternativ kann man seinen Traum auch per E-Mail an sabine.gross@t-online.de oder an LizaFackler@aol.com schicken. Es ist geplant, eine Aufwandsentschädigung von bis zu 5 Euro pro Traum zur Verfügung zu stellen.

Die Träume gehen dann auf alle Fälle anonym ins Traumarchiv ein. Dafür gibt es zweierlei Möglichkeiten: einmal wird der Traum auf stabile DIN A3-große Karten aufgeschrieben, sodass jeder sie nehmen und lesen kann. Zum Zweiten werden die Träume von professionellen Schauspielern auf CD gesprochen, dem Hörarchiv.

Die CDs kann man hören, wenn man in den hölzernen und gepolsterten Dreisitzern im Foyer Platz nimmt. »In die Seitenteile der jeweiligen Sitze sind Lautsprecher integriert«, erläutert Sabine Groß. »Ab und zu werden hier erzählte Träume zu hören sein, in einer leisen und angenehmen Lautstärke, die nur beim Sitzen zu hören sein wird.«

Mit diesem Projekt soll ein Teil von den Milbertshofenern in das Kulturzentrum einfließen, das im kommenden Jahr eröffnet wird. Ein weiteres Teil des Kunstwerks ist die zweistöckige Glasfront des Gebäudes. Das Glas soll mit einer durchsichtigen farbigen Folie überzogen werden. Im ersten Stock orange, im zweiten magenta. Die Scheiben werden wiederum mit Text beschrieben sein, der sich auf die Traumtitel im Archiv bezieht. Ganz wichtig: Jeder kann mitmachen, jeder wird aufgefordert, mitzumachen, nicht nur, aber hauptsächlich Milbertshofener. Denn es soll ein »traumhaftes« Kunstwerk werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 24.11.2004
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