Zerstörte Fußgänger-Brücke bei Sankt Emmeram wurde am Mittwoch ersetzt

Verbindung wieder intakt

Vorsichtig wurde diesen Mittwoch das tonnenschwere Brücken-Gebälk über die Isar gehoben.	Foto: fil

Vorsichtig wurde diesen Mittwoch das tonnenschwere Brücken-Gebälk über die Isar gehoben. Foto: fil

Englischer Garten · Schlank und elegant hängt sie unter diesem grauverhangenen Novembermorgen, die neue Holzbrücke bei Sankt Emmeram. Rund fünfzig Schaulustige waren an diesem Mittwoch Zeugen eines nicht alltäglichen Schauspiels.

Mitten über der Isar wurde die neue Holzbrücke bei St. Emmeram von einem 500 Tonnen schweren Kran eingehoben. Die neue, 96 Meter lange, überdachte Brücke ersetzt die im Herbst 2002 einem Brandanschlag zum Opfer gefallene alte Holzbrücke und dient künftig als Übergangsweg für Radler und Fußgänger von den Isarauen auf Oberföhringer Seite und dem Englischen Garten in Schwabing – voraussichtlich noch vor Weihnachten.

Doch bevor die Brücke wieder passierbar ist, müssen die drei vom Münchner Architekten Richard Dietrich gestalteten Elemente erst einmal über die Isar gehoben und zusammengefügt werden. Das geschieht mit Hilfe des großen Krans, der an der Ostseite der Isarauen steht und gerade das 52 Meter lange Verbindungsstück an seinem Haken hängen hat. Kurz nach Sonnenaufgang wurde bereits das zehn Meter lange Brückenstück auf der anderen, der Schwabinger Seite, angebracht.

Leicht unmotiviert ragt es noch in die Isar hinein. Doch sobald die beiden anderen Elemente zusammenmontiert worden sind und Dach und Geländer angebracht werden, wird sie wieder die Isar überqueren, die Brücke Sankt Emmeram. Rund 1,2 Millionen Euro hat die neue Isarbrücke, die an einem der meist frequentiertesten Wanderwegen Münchens liegt, gekostet. Doch der klamme Stadtsäckel wird weit weniger stark belastet. Weil die alte St. Emmerams-Brücke versichert war, konnten die meisten Baukosten aus der Versicherungssumme finanziert werden.

Genau wie die alte Brücke handelt es sich auch bei der neuen um eine Fachwerkkonstruktion aus Holz und Stahl und mit Dach. Das war nicht nur der unbedingte Wille des Stadtrates, sondern auch der örtlichen Bezirksausschüsse und der Anwohner. Allerdings wird das neue Modell keine Seitenverkleidung mehr erhalten – bei der abgebrannten sorgte diese für einen »Kamineffekt«, der sie unwiederbringlich zerstören ließ.

Für alle Beteiligten bedeutete der Niederbrand der alten Brücke einen großen Verlust, der so schnell wie möglich ausgeglichen werden sollte. Tatsächlich genehmigte der Stadtrat bereits im Januar 2004 den Neubau und eigentlich hätte die Brücke bereits im September eröffnet werden sollen. Dass dieser Termin nicht gehalten werden konnte, lag vor allem daran, dass im Sommer der »Stahlmarkt angespannt gewesen« sei, erklärte Baureferats-Sprecher Jürgen Marek. Doch jetzt hängt sie ja, die Brücke über der Isar. Filippo Cataldo

Artikel vom 18.11.2004
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