Die Deutsche Bahn ist für den S-Bahnhof Fasanerie zuständig – wahrscheinlich

Ganz normaler Wahnsinn

Nicht gerade eine Zierde für die Fasanerie ist der S-Bahnhof. Fotos: cr

Nicht gerade eine Zierde für die Fasanerie ist der S-Bahnhof. Fotos: cr

Fasanerie · Der Versuch von Alois Hofmann aus der Fasanerie, die Eigentümer des heruntergekommenen S-Bahnhofs Fasanerie zu ermitteln, ist im Sande verlaufen.

Nachdem die Deutsche Bahn zuerst Alois Hofmann gegenüber gesagt hatte, das Grundstück gehöre der Aurelis Real Estate GmbH und diese Darstellung auch der Münchener Nord-Rundschau gegenüber aufrecht erhalten hatte. Bis dahin hatte Alois Hofmann einen langen Marsch durch die Institutionen zurückgelegt (wir berichteten am 10. November unter dem Titel »Herrenloser Bahnhof«).

Dass man bei der Deutschen Bahn nicht so recht Bescheid wusste, wer da eigentlich Eigentümer ist, hat zwei Ursachen. Erstens handelt es sich nicht um ein Grundstück, sondern um verschiedene Grundstücksstreifen, zweitens sind diese Streifen unterschiedlich verkauft worden.

Der Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, Joachim Unterländer, reagierte jedenfalls erfreut auf die Nachricht, dass ein Verantwortlicher gefunden wurde, pocht aber zugleich darauf, dass etwas geändert werden muss. »Ein Trauerspiel, dass es so weit kommen musste«, meint er zu dem erbärmlichen Zustand, indem sich der S-Bahnhof präsentiert und erklärt: »Jetzt ist die Bahn am Zug!«

Am meisten hat Unterländer sich über das Kompetenzgeschiebe geärgert. Eine ähnliche Odyssee wie Alois Hofmann hat auch Alexander Liastschenko hinter sich. Der 54-jährige Münchner hat sich vor einigen Jahren als Ausweg aus seiner Arbeitslosigkeit mit einem Imbiss im S-Bahnhof Fasanerie selbstständig machen wollen. Dazu musste er natürlich eine Genehmigung vom Eigentümer haben. Den hat er auch ermittelt, hat aber die Genehmigung nicht erhalten. In wenigen Wochen beginnt er ein ähnliches Projekt in Berlin: »Die waren dort viel offener und hilfsbereiter.«

Besonderes Engagement zeigt die Bahn in der Fasanerie auch jetzt nicht. »Täglich findet auf unserem Gelände eine Grobreinigung statt, einmal im Monat eine Feinreinigung«, erläutert Schüttke. Bauliche Veränderungen oder ähnliche Eingriffe seien nicht geplant.

Da macht aber Joachim Unterländer nicht mit. Er fordert nach wie vor einen »Runden Tisch« mit allen Betroffenen, damit der S-Bahnhof Fasanerie wieder hergerichtet wird, und erwartet den nächsten Schritt von der Bahn: »Ich habe der Bahn geschrieben, jetzt müssen die auf mich zukommen.« Bleibt abzuwarten, ob und wann Unterländer Nachricht bekommt. C. Clever-Rott

Artikel vom 17.11.2004
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