Noch bis Sonntag gibt es eine interessante Ausstellung

Freimanner Pfarrei wird 100

Die Kirche St. Albert heute…

Die Kirche St. Albert heute…

Freimann · Die Pfarrei Freimann ist jetzt 100 Jahre alt. Am vergangenen Sonntag fand der Festakt zum Patrozinium statt. Im Anschluss an das abendliche Festkonzert fand ein Empfang im Pfarrsaal statt mit Eröffnung der Ausstellung »100 Jahre Pfarrei Freimann«.

Die Ausstellung ist noch diese Woche bis Sonntag, 21. November, zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung in der Situlistraße 81 am Freitag von 18 bis 22 Uhr, am Samstag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 14 Uhr. Dort kann man einiges über die Geschichte der Pfarrei erfahren, zum Beispiel über die Anfänge.

Glockengeläut von St. Nikolaus, Buchsgirlanden an den Hausfassaden, Blumen in den Fenstern, Blasmusik, fahnenschwingende Mannsbilder im besten Sonntags-gewand… Einer großen Prozession voraus gehen eine Schar Ministranten, frischge-striegelte Buben und Mädchen mit Blumenkränzen im Haar. Abordnungen der 1870 gegründeten freiwilligen Feuerwehr und der königlich Bayerischen Gendarmerie reihen sich ein.

Diesen folgt der Bürgermeister Grimmer (Mesnerbauer) und die Gemeinderäte Leinthaler, Wiesmayer, Ulmann, Deschler und Kiblbeck, dahinter kommt die neue Kirchenverwaltung mit den Herren Vögerl und Spitzweck. In Begleitung hoher geistlicher Würdenträger vor den Gästen und dem Rest der Freimanner Bauersleut, Mägde und Knechte, im vollen Ornat, folgt der erste Pfarrer der neuen Pfarrei Freimann, der 40-jährige Ludwig Merk.

So ähnlich könnte es gewesen sein, damals am 14. September 1904. Leider fehlen die Zeit-zeugen die die Investitur des ersten Pfarrers beschreiben könnten.

Schon im 13. Jahrhundert wird in einer Urkunde des Papstes dem Kloster Wei-henstephan der Besitz u.a. der Pfarrkirche der Heiligen Maria Magdalena zu Garching und deren Filialen Freimann, Fröttmaning und weiterer Kirchen bestätigt. Gehörte die Freimanner und Fröttmaninger Kirche auch zwischenzeitlich zu Mallertshofen, so betreuten ab dem 16. Jahrhundert wieder die Garchinger Pfarrer die Freimanner.

Mitte des 19. Jahrhunderts versuchte man einen eigenen Priester zu bekommen. Jedoch erst die Schulexpositurstiftung der Gräfin Oyen-Perusa von 1864 ermöglichte eine eigene Priesterstelle für Freimann. Neben dem Bau eines Expositurhauses wurde auch ein Schulhaus aus Stiftungsmitteln bezahlt. Fortan wurden mehrere Gottesdienste wöchentlich gehalten und dem Expositus ein Gehalt, sowohl für seine priesterliche als auch Lehrertätigkeit bezahlt. Ludwig Merk bekleidete dieses Amt ab 1891. Im Jahr 1895 war das Schulhaus bereits zu klein geworden, so dass ein Neubau erfolgte. Die steigende Bevölkerungszahl brachte dem Expositus immer mehr Aufgaben. Aus diesem Grund bat die Gemeinde um Erhebung zur eigenen Pfarrei und auch um eine eigene Lehrerstelle.

Mit Genehmigung des Prinzregenten Luitpold trennte der Erzbischof von München und Freising, Franz Josef, die beiden Gemeinden Freimann und Garching. Die Ur-kunde hierzu stammt vom 29. Juli 1904.

Die folgenden 100 Jahre waren kaum weniger bewegt für die Freimanner Pfarrei. Näheres dazu kann man in der Ausstellung erfahren.

Artikel vom 16.11.2004
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