Pflanzen und Wasser

Reviergärtner Hermann Eßer zeigt ein im Wasser lebendes Wolfsmilchgewächs namens Phyllanthus fluitans. Foto: Höck

Nymphenburg · Wasser ist nicht nur für den Menschen, sondern auch für Pflanzen ein lebenswichtiges Elixier. Da die Wasserresorcen auf der Erde sehr ungleichmäßig verteilt sind, muss sich die Pflanzenwelt allerlei einfallen lassen, um sowohl bei großer Dürre als auch bei einem Überangebot an Wasser zu überleben.

Während es in trockenen Gebieten darum geht, einen möglichst effektiven Verdunstungsschutz aufzubauen (z. B. durch ein dichtes Haarkleid oder Wachsschichten auf den Blättern) müssen im Wasser lebende Pflanzen verhindert, dass sie aufgeweicht oder weggeschwemmt werden.

Einige Pflanzenfamilien oder Gattungen sind auf Grund ihrer augenfälligen Anpassungen wohlbekannt. So z. B. die Kakteen, die in ihrem Sproß Wasser bevorraten, um lange Trockenzeiten zu überstehen oder Aloen und Agaven, die ihre Blätter als Wasserspeicher verwenden. Ferner die kuriosen Lebenden Steine, die nur wenig aus der Erde hervorlugen und meist erst richtig gesehen werden, wenn sie blühen.

Eine Führung von Hermann Eßer, dem Reviergärtner des Farn- und Bromelienreviers des Botanischen Gartens gibt Aufschluss über diese Pflanzenvielfalt. Von der Wüste geht es über den Regenwald ins Nasse. Dabei wird man nicht nur allerlei Interessantes über die Anpassungsstrategien der Pflanzen in unterschiedlichen Milieuen erfahren, sondern auch die eine oder andere Überraschung erleben. Oder wer hätte schon gewusst, dass feuchtigkeitsliebende Kakteen, die völlig abgeflachte Triebe haben, sich um Bäume schlingen, die in regelmäßig überfluteten Gebieten wachsen.

Wer also etwas über diese spannenden Dinge erfahren will, der komme am nächsten Sonntag, 10. Oktober, um 10 Uhr, in den Botanischen Garten.

Artikel vom 07.10.2004
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