Für den Ramersdorfer Christkindlmarkt fehlt das Geld

Traditionsmarkt akut in Gefahr

Ramersdorf · Ein Stück Ramersdorfer Stadtteilkultur ist in Gefahr. Der Ramersdorfer Christkindlmarkt scheint für dieses Jahr gefährdet, teilte der veranstaltende Bürgerverein Ramersdorf mit.

Deshalb beantragt der Verein einen Zuschuss des Bezirksausschusses 16, um den 20. Ramersdorfer Jubiläums-Christkindlmarkt ausrichten zu können.

Um den kostenaufwendigen Betrieb des Christkindlmarkts finanzieren zu können, veranstaltet der Bürgerverein vom Frühjahr bis zum Herbst jeden Jahres einen Samstags-Flohmarkt in der Aribonenstraße. Der nächste ist am 9. Oktober, 7 Uhr bis 15 Uhr, an der Kirche Maria Ramersdorf (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter: 16. Oktober). Doch das bringt nicht genug in die Kasse.

Der Ertrag der Flohmärkte sei durch die behördlich erheblich reduzierte Marktfläche um einen schmerzhaften Verlustbetrag geschrumpft, meint der Bürgerverein. Die Gebühr für den Genehmigungsbescheid des Kreisverwaltungsreferats sei von 800 DM auf 750 Euro angehoben worden.

Eine nicht unerhebliche Steigerung hätten auch die Beiträge zu den Pflichtversicherungen (Brand, Veranstalterhaftpflicht, Diebstahl usw.) erfahren. Die anfallenden Mehrkosten können nicht auf die Mieter der Verkaufsstände umgelegt werden, da sich die Mietkosten nahezu verdoppeln und die ohnehin schwierige Anwerbung von geeigneten Anbietern unmöglich machen würden. Auch das Besucherinteresse habe nachgelassen.

Zudem müssen die 22 Verkaufshütten immer wieder repariert werden. Doch die im Bürgerverein aktiven Mitglieder sind aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr in der Lage, alle Verkaufshütten in Eigenleistung selbst vom Lager zum Aufstellungsort zu transportieren, aufzubauen, nach dem Ende der Veranstaltung wieder abzubauen und zurück zu transportieren. Der Ertrag des Christkindlmarkts war im Jahre 2003 trotz aller Bemühungen defizitär. Auch mit einem Zuschuss des Bezirksausschusses in Höhe von 8000 Euro im Jahre 2003 musste der Bürgerverein ein Defizit von 4800 Euro selbst ausgleichen.

Ohne finanzielle Förderung durch den Bezirksausschuss ist der Christkindlmarkt akut bedroht – trotz Flohmarkt, einer Eigenleistung von etwa 2000 Arbeitsstunden der Bürgervereinsaktivisten in vier Wochen und äußerst sparsamer Haushaltsführung.

Doch der Bürgerkreis ist sich sicher: Der Ramersdorfer Christkindlmarkt, eine der wenigen Veranstaltungen zur Belebung des alten Dorfkerns, darf nicht sterben. ms

Artikel vom 06.10.2004
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