Kunstpreis für Menschen mit geistiger Behinderung

»Außenseiterkunst«

Lehel · Die bedeutendste Schau zeitgenössischer »Außenseiterkunst« in Europa ist ab 30. September im Haus der Kunst in München zu sehen. 400 Arbeiten von 26 Künstlern aus ganz Europa umfasst die Preisträger-Ausstellung des europäischen Kunstpreises für Menschen mit geistiger Behinderung (EUWARD), der von der Augustinum Stiftung München verliehen wird.

Damit bietet die Ausstellung einen Querschnitt des aktuellen Schaffens dieser Randgruppe. »Für den EUWARD, aber auch für die Außenseiterkunst insgesamt, ist die Ausstellung im Haus der Kunst ein weiterer Meilenstein«, so Klaus Mecherlein von der Augustinum-Stiftung, der Kurator des EUWARD. Die Ausstellung im Ostflügel des Haus der Kunst präsentiert Malerei und Grafik der 23 renommierten Künstler sowie der drei Preisträger.

Auch Haus der Kunst-Direktor Chris Dercon freut sich über die Zusammenarbeit mit der Augustinum Stiftung: »Die so genannte ›Außenseiterkunst‹ muss dringend in all unsere Aktionen (re-)integriert werden. Von den Surrealisten bis zu den Objektkünstlern wollten viele ein Teil der so genannten ›Außenseiterkunst‹ sein und an ihr teilnehmen! Im Grunde gibt es das ›Innen‹ und das ›Außen‹ überhaupt nicht mehr«.

Der Preisträger des dritten EUWARD sind Josef Hofer aus Ried in Oberösterreich, der Portugiese Florival Candeias sowie Robert Burda, der in Münster/Westfalen lebt und arbeitet. Alle drei Künstler arbeiten in betreuten Künstlerateliers und haben bereits an mehreren Ausstellungen teilgenommen. Welcher der drei Preisträger von der EUWARD-Jury den ersten, wer den zweiten und den dritten Preis zugesprochen bekommen hat, wird bei der Preisverleihung im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 29. September ab 19 Uhr im Haus der Kunst bekannt gegeben.

Der EUWARD »Europäischer Kunstpreis Malerei und Grafik von Künstlern mit geistiger Behinderung« wurde im Jahr 2000 von der Augustinum Stiftung München ins Leben gerufen. Er ist bislang der einzige Kunstpreis von internationaler Bedeutung auf diesem Sektor. Der mit 19.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre an drei Künstler für ihre außergewöhnliche Leistung vergeben. Für den EUWARD 2004 gingen knapp 1000 Bewerbungen aus 24 Ländern ein. Der Jury des EUWARD gehört unter anderem der bekannte österreichische Künstler Arnulf Rainer an.

Die EUWARD-Ausstellung ist vom 30. September bis 24. Oktober 2004 jeweils von 10 bis 20 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr im Ostflügel des Haus der Kunst München (Prinzregentenstraße 1) zu sehen. Für Schwerbehinderte und eine Begleitperson ist der Eintritt frei.

Artikel vom 09.09.2004
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