Harnierplatz: Baureferat bezeichnet BA-Vorwürfe nicht als gerechtfertigt

Von Blockade keine Spur

Wer auf dem Harnierplatz steht, verspürt nicht viel Verlangen zu bleiben. Das soll sich bald ändern – der Bezirksausschuss wünscht sich einen lebhaften Bürgerplatz.	Foto: cr

Wer auf dem Harnierplatz steht, verspürt nicht viel Verlangen zu bleiben. Das soll sich bald ändern – der Bezirksausschuss wünscht sich einen lebhaften Bürgerplatz. Foto: cr

Freimann · Die Münchner halten sich besonders gerne auf ihren schönen öffentlichen Plätzen auf. Die Freimanner am Harnierplatz können darüber nur bitter lachen. Der Harnierplatz ist zum »Harnier-Parkplatz« verkommen – Aufenthaltsqualität gleich Null, außer man ist ein Auto.

Am Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) liegt’s nicht. Viel mehr scheint der Sand im Getriebe der Rathaus-Bürokratie zu stecken.

Das jedenfalls hat der BA-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty (SPD) in der Freimanner Bürgerversammlung im Juli seinem Parteifreund und Oberbürgermeister Christian Ude vorgehalten: »Von den Referaten wurde signalisiert, dass null Mittel vorhanden sind«, klagte Lederer-Piloty damals. Dass die Stadt finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ist nicht neu. Und es sind auch nicht nur die Freimanner, die darunter leiden müssen. Aber Eigeninitiative zu blockieren statt zu fördern – da werden kritische Stimmen zu recht laut.

So warf Lederer-Piloty dem Oberbürgermeister vor, selbst von Sofortmaßnahmen gesprochen zu haben, die schnell und ohne großen finanziellen Aufwand noch vor 2006 realisiert werden sollten. Dafür hätten der BA und die Eisenbahnergenossenschaft 40.000 Euro für die Detailplanung und erste Umsetzungen bereitgestellt. Doch zunächst müsse der Ist-Zustand festgestellt werden. »Diese zwingend erforderliche Vorleistung wird jedoch seitens des Baureferates-Tiefbau ohne erkennbaren Grund verweigert«, wettert der BA-Chef. Dabei gehe es um eine Summe von 5.000 Euro. Andernfalls »kommt das Projekt keinen Millimeter voran«, so Lederer-Piloty.

Inzwischen sind neun Wochen ins Land gegangen, ohne dass sich was getan habe. »Das stimmt so nicht«, konterte jetzt Jürgen Marek, Pressesprecher des Baureferates im Gespräch mit der Münchener Nord-Rundschau. »Zuerst musste die Frage der Finanzierung für die Aufwertungsmaßnahmen sichergestellt werden.« Solange das nicht der Fall gewesen ist, wollte das Baureferat keinen Cent rausrücken. Inzwischen sei aber alles geklärt und die Bestandsaufnahme habe stattgefunden.

In nicht mal zwei Jahren soll die Vision von einem ansehnlichen P+R-Platz am Harnierplatz, vielleicht mit Wochenmarkt und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, Realität werden. »Einen echten Bürgerplatz«, wünscht sich Lederer-Piloty. Der befindet sich zurzeit im Sommerurlaub, verspricht aber: »Sobald wir wieder in München sind, machen wir weiter Dampf!« Carsten Clever-Rott

Artikel vom 07.09.2004
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