Skulpturen und Monotypien

Honig und Mond

Isoldens »Das Paar«, aus Stein gemeißelt.

Isoldens »Das Paar«, aus Stein gemeißelt.

Englischer Garten · Eine Ausstellung mit Skulpturen der Münchner Bildhauerin Isolden ist vom 17. September bis 4. Oktober in der Orangerie München zu sehen.

Gezeigt werden über sechzig Skulpturen aus Stein sowie erstmals farbige Monotypien aus dem Zyklus »Unter dem Meeresspiegel«. Der inhaltliche Fokus liegt auf den Themen Begegnung und Zweisamkeit. Darüber hinaus sind neu zwei große Wand-Arbeiten aus Glas und Messing zu sehen: »Der Regenbogengänger« und »Die Honigblüte«.

Die ersten Zeugnisse menschlicher Kultur finden sich in Steinen, deren Entstehung weit in das vormenschliche Zeitalter zurückreichen. Seit mehr als sieben Jahren beschäftigt sich die Münchner Bildhauerin Isolden (Isolde Schaeffer) mit dem Thema »Mensch und Stein«. Eine indische Weisheit sagt: »Gott schläft in den Steinen, atmet in den Pflanzen, träumt in den Tieren und erwacht im Menschen.« Vorwiegend ist es Sandstein aus dem Isolden ihre Skulpturen erschafft. Die Münchner Künstlerin ist fasziniert vom verborgenen Wesen und der archaischen Dimension des Materials Stein.

Beeindruckend an den zeitlosen Skulpturen ist die ihnen innewohnende Einfachheit und Anmut. Viele der Gestalten haben archetypischen Charakter: Mann, Frau, Kind, einzeln oder als Paar – immer sind es Menschen, mit all ihren Emotionen, Sehnsüchten, Wünschen, die aus vergangenen Jahrtausenden in künftige Zeitalter zu blicken.

Geleitet von Intuition und Phantasie gibt die Künstlerin den Steinen, die sie sich in Steinbrüchen und Wäldern sucht, ein Gesicht. Sie erweckt sie zu lebendigen Wesen, die mit uns zu kommunizieren beginnen. Am Anfang steht die Begegnung mit dem Stein.

Der Blick der Künstlerin geht über die vordergründige »Nutzlosigkeit« des steinernen Materials hinaus. Isolden sieht in den Steinen lebendige Wesen, die sie anlachen, was dem oberflächigen Betrachter entgeht. In den vormals leblosen Steinkörpern entdeckt sie innige Seinszustände, die seit jeher die menschliche Seelenlandschaft bevölkern und gibt ihnen Namen. Nun nicht mehr namenlos, entwickelt der Stein seine eigene Persönlichkeit. »Ich möchte, dass meine Arbeit die Menschen tief im Inneren berührt«.

Der Name Isolden leitet sich ab aus der keltischen Mythologie und weist auf die vielen Facetten der Künstlerin hin: »Jeder von uns ist wie ein Stein ein Unikat und trägt dennoch unterschiedliche Welten und Gesichter in sich verborgen.« Der Künstlername steht für Isolde Schaeffer, die nach intensiver Beschäftigung mit fernöstlichen Philosophien und der Malerei zur Bildhauerei fand. Sie studierte an der Berliner Hochschule der Künste und lebt als freischaffende Künstlerin in München.

Artikel vom 02.09.2004
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