Fast 100 Jahre Grünoase für Schwabing-West: die Geschichte des Luitpoldparks

Schwabing · Bis heute Park fürs »Volk«

Geschichte des Luitpoldparks in Wort und Bild auf einer Stele: Bereits in den 60ern hatte man von dem darin liegenden Schwabinger Hausberg, dem Schuttberg, eine famose Aussicht über München und weiter  – etwa Richtung Norden.	Fotos: ms, Baureferat

Geschichte des Luitpoldparks in Wort und Bild auf einer Stele: Bereits in den 60ern hatte man von dem darin liegenden Schwabinger Hausberg, dem Schuttberg, eine famose Aussicht über München und weiter – etwa Richtung Norden. Fotos: ms, Baureferat

Schwabing · Dass der Prinzregent bei den Münchnern recht beliebt war, davon zeugen bis heute nicht nur eine berühmte Torte, diverse Denkmäler im Stadtgebiet oder ein Straßenzug, sondern vor allem ein Areal rund um die Karl-Theodor-Straße: Der Luitpoldpark. »Die dankbare Haupt- und Residenzstadt«, wie es auf dem bis heute prägenden Obelisken zu lesen ist, hatte die schmucke Anlage bereits 1911 zum 25. Regierungs- und 90. Lebensjahr von Luitpold eröffnet.

Der Wittelsbacher hatte 1886 die Regentschaft für den entmündigten Ludwig II. übernommen und bis 1912 regiert. Mit seinen knapp 100 Jahren ist der Luitpoldpark nicht nur eine der ältesten Freizeitlandschaften mitten in der Stadt, sondern vor allem der erste städtische Volkspark in München.

Weiteres zum Luitpoldpark

An seine Geschichte und Planung erinnert derzeit am Fuße des Luitpoldhügels eine ungewöhnliche Ausstellung des Baureferats, die vergangene Woche eröffnet wurde – als Teil des städtischen Rahmenprogramms zur BUGA 2005. Eine gelbe, sechs Meter hohe Stele markiert als Gegenstück zum historischen Obelisken den Fluchtpunkt der Parkachse im Norden. Nachts strahlt das markante Objekt mit historischen Bildern und Plänen des Luitpoldparks sanft wie eine überdimensionale Laterne.

In den Jahren 1909 und 1910 hatte die Stadt den Bau eines großen Nordparks beschlossen, der den Englischen Garten und den Nymphenburger Park ergänzen sollte – im Sinne der 1910 begründeten Volksparkbewegung mit ihrer Forderung nach großzügigen Freiflächen zur Erholung und zum Spielen angesichts beengter und unhygienischer Wohnverhältnissen in dem wachsenden Stadtteil.

Das vorgesehene Gebiet zwischen Schleißheimer Straße und Belgradstraße umfasste rund 12 Hektar, war meist Gartenland, und kostete damals schon 2 Millionen Goldmark. Auch wenn der Park seitdem erweitert wurde, etwa nach dem Zweiten Weltkrieg der Schuttberg entstanden ist: Das Konzept von Gartenbaudirektor Jakob Heiler ist jedenfalls in der Grundstruktur bis heute zu erkennen.

Und trotz seiner Tradition ist der Park mit seinen lauschigen Bäumen, duftenden Rosenbeeten, dem historischen Bamberger Haus oder dem Kindertraum Schuttberg bis heute Sommers wie Winters nicht nur Joggingmeile, sondern populäre Grünoase speziell für die Bewohner in Schwabing-West – und eine idyllische Alternative für all diejenigen, denen der Englische Garten manchmal zu überlaufen ist! Michaela Schmid

Artikel vom 02.09.2004
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