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Sanierung der Freischützstraße: Geschäftsleute bleiben weiter skeptisch
Bäume halten Kunden ab
Baustelle Freischützstraße: Weil viele Kunden verunsichert sind, wo sie parken können, haben die Geschäftsleute große Schilder aufgestellt. Beim Ortstermin mit der BA-Vorsitzenden Christiane Hacker (Mitte) und Vertretern von Stadt und Polizei ging es um m
Johanneskirchen · Über die Hälfte weniger Umsatz, das ist die bittere Bilanz von Michaela Czech vom »Fotoparadies« an der Freischützstraße. Seit Juni wird die Straße zwischen Johanneskirchner Straße und Fideliostraße saniert und umgebaut. Darunter leiden vor allem die ansässigen Geschäftsleute, weil es wegen der laufenden Bauarbeiten vor ihren Läden alles andere als einfach ist, die Anlage mit dem Auto zu erreichen.
Dass sie ihre Einbußen wieder reinholen, wenn laut Baureferat Ende des Jahres der erste Abschnitt vor dem Freischützgarten fertig sein soll, daran glauben Czech und ihre Kollegen aber trotzdem nicht. Das liegt vor allem an den geplanten Bäumen vor ihrer Ladentür, über die beim kurzfristig einberufenen Ortstermin am vergangenen Freitag diskutiert wurde.
Sorge macht den Johanneskirchner Geschäftsleuten vor allem, dass Autofahrer wegen des sprießenden Blattgrüns kaum auf die Läden aufmerksam werden könnten: »Das wird doch eine optisch undurchsichtige Wand.« Doch einen Baum weniger oder stattdessen Hecken zu pflanzen, diese Vorschläge hatte der Vertreter vom Gartenbaureferat strikt abgelehnt. Bäume seien wichtig für das »Stadtklima« und Sträucher wucherten ungünstig auf Augenhöhe. Kompromiss ist nun eine schlanke Baumsorte mit hohem Stamm. »Ich bin trotzdem sicher, dass unsere Werbeanlagen verdeckt werden«, meint Czech.
Die Alleereihe auf beiden Seiten der Straße hat auch Auswirkungen auf die Parkplatzsituation vor den Läden – statt vorher 30 werden es etwa 13 sein, begrenzt auf eine Stunde. Weitere Parkplätze entstehen, weil das Baureferat nach dem überraschenden Vorschlag der Geschäftsleute auf eine der zwei geplanten Linksabbiegerspuren in die Johanneskirchner Straße verzichten will.
Schrägparkplätze einzurichten, auf denen mehr Autos Platz hätten, das hatten Vertreter von Polizei und Kreisverwaltungsreferat beim Ortstermin abgelehnt: »Das ist zu gefährlich, wenn die Leute auf der stark befahrenen Straße rückwärts rausfahren.« Zumal in dieser Bauphase nur geändert werden kann, was noch nicht fertig ist. Für Czech ist es jedenfalls kein Zufall, dass ein paar Tage vor dem Ortstermin schnell noch die Grundsteine für Baumgraben und Längs-Parkbuchten gelegt wurden. »Erst waren kaum Bauarbeiter da, aber etwa drei Tage vor dem Ortstermin haben da plötzlich zehn und mehr Leute gewerkelt«, berichtet Czech.
Sie bleibt skeptisch: »Ich persönlich rechne nicht mit mehr Kunden, auch wenn die Straße optisch schöner sein sollte. Die Hoffnung von Czech und ihren Kollegen vom Freischützgarten ruhen nun auf einen vereinbarten Ortstermin in einem Jahr, um Nachbesserungen durchzusetzen. Michaela Schmid
Artikel vom 24.08.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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