Matthias Beckmann zeigt »Kirchen«

Zeichnungs-Zyklus

Matthias Beckmann befasst sich mit Kirchen. Grafik: M. Beckmann

Matthias Beckmann befasst sich mit Kirchen. Grafik: M. Beckmann

Altstadt · In der Galerie der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, Wittelsbacherplatz 2, stellt Matthias Beckmann seine Werke unter dem Titel »Kirchen-Zeichnungen« aus. Die Ausstellung dauert vom 25. August bis 7. November.

Die Vernissage findet am Dienstag, 24. August, um 19.30 Uhr, statt, mit einer Einführung von Dr. Beatrice Lavarini.

Matthias Beckmann nennt den Zyklus von Zeichnungen, den er für die Ausstellung in der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst geschaffen hat: »Kirchen«. Er hat in den Jahren 2002 bis 2003 in zwölf romanischen Kirchen in Köln gezeichnet. Die Zeichnungen bilden einen geschlosssenen Zyklus, ermöglichen wie bei einem Panorama einen konzentrierten Rundgang durch die Kirchen. Gleichmaß und der Wille zu Einheit, die bereits den Zeichenstil charakterisieren, betont der Künstler durch das Motiv des Weihwasserbeckens, das wie Alpha und Omega, Ouvertüre und Finale der Zeichenserie bildet.

Beckmann hat sich in seinem künstlerischen Werk ausschließlich auf die Zeichnung konzentriert. Am Zeichnen fasziniert ihn die Möglichkeit Abbilder zu schaffen, zu erzählen, der Erfindung und der Wahrnehmung sofort, unmittelbar Ausdruck zu verleihen.

»Beim Zeichnen kann ich«, sagt er, »schnell, direkt und einfach eine Welt zusammenfügen, ohne weiteres Material zu verwenden«. Zeichnung ist bei Beckmann eine Möglichkeit intuitiver und verdichteter Darstellung. Mit ihr drückt er in einem fließenden Prozess seine individuelle Wahrnehmung der Welt aus, schafft er im Wirkungsfeld des freien Linienspiels seine Formen.

Sein Zeichenstil lebt von der Souveränität und Grazie der Linien. Mit kühner Bescheidenheit, völlig unaufgeregt und innerlich sicher vertraut Beckmann diesem einfachen Gestaltungsmittel, wählt es zu seinem Ausdrucksmedium. Die Linie reizt ihn, weil sie ihm ein summarisches Arbeiten ermöglicht, weil er sich herausfordern kann mit wenig viel auszudrücken. Die Offenheit mit der er die Linie verwendet, regt den Betrachter an, die Zeichnungen weiter zu ergänzen. Der Betrachter wird zum Mitschöpfenden.

Die Linie erfordert vom Künstler höchste Konzentration, mechanisches, gleichförmiges, abgelenktes Arbeiten ist unmöglich, wäre auf dem Papier sofort sichtbar. Eleganz der Kontur, Schönheit im Lineament, Balance zwischen weißer Fläche und schwarzem Strich sind anmutige Ergebnisse der Klassizität ausstrahlenden Zeichnungen. Beckmann umgreift vor allem die Außenhaut der Gegenstände mit seinen Linien, konzentriert sich auf die Darstellung von Umrissen. Man könnte ihn in der Sprache der Dürerzeit einen »Reißer« nennen. Mit dem Umriss wird der Gegenstand gezeichnet und durch die Linie von seiner Umgebung abgegrenzt. Das gilt für den Gegenstand als Ganzes und auch für seine Teile.

Artikel vom 19.08.2004
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