Kunst im öffentlichen Raum neben dem Lenbachhaus

Überdimensionale Stoffblume

Harmoniert mit der Straßenlaterne: Isa Genzkens Blumeninstallation am Lenbachhaus.	Foto: Gunther Adler

Harmoniert mit der Straßenlaterne: Isa Genzkens Blumeninstallation am Lenbachhaus. Foto: Gunther Adler

Maxvorstadt · Ja, was sprießt denn da? Wer den Königsplatz derzeit von westlicher Richtung quert, hat sich möglicherweise schon mal gewundert. Seit Anfang Mai wächst nämlich aus einer Straßenlaterne neben dem Lenbachhaus eine orangerote Blume in Seerosenform.

Das ist kein Zufall und kein Wunder der Natur. Es handelt sich um Kunst.

Isa Genzken hat dort eine neue, mehrteilige Arbeit aus der Serie »Empire Vampire« für den Museumsplatz realisiert, die noch bis Oktober 2004 hier zu sehen ist. Zeitgleich zeigt das Museum aus seiner Sammlung hervorragende Werke der Künstlerin aus verschiedenen Schaffensphasen. Darüber hinaus liefert das Projekt auf dem Museumsplatz einen besonderen Beitrag zur Reihe »Ortstermine 2004« der Stadt München, in deren Rahmen in diesem Jahr Aktivitäten von Künstlerinnen und Künstlern im Stadtraum realisiert werden. Auf Empfehlung der Kommission zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum konnte die Arbeit von Isa Genzken aus dem städtischen Etat für Freie Kunst im öffentlichen Raum finanziert werden.

Isa Genzken gehört mit Künstlern wie Gerhard Richter oder Blinky Palermo zu der Generation deutscher Künstler, deren Identitätsbildung in die Nachkriegszeit fällt.

Für den Museumsplatz hat sie eine mehrteilige Arbeit entwickelt. Zum einen in Form von zwei repräsentativen Vitrinen aus Glas und Edelstahl, die den Ausstellungsraum in den öffentlichen Raum des Museumsplatzes erweitern, in denen sie zwei neue Skulpturen aus der »Empire Vampire«-Serie präsentiert. Zum anderen hat die Künstlerin ein für diese Serie signifikantes Element - eine farbenprächtige Blume aus Draht und Nylonstoff - in überdimensionaler Größe nachbauen und diese auf einer der beiden, den Platz, bestimmenden Straßenlaternen befestigen lassen.

Diese konzeptionell unterschiedlichen, aber gleichermaßen spielerisch-irritierenden Eingriffe in den öffentlichen Raum sind charakteristisch für Isa Genzkens künstlerische Strategie, ästhetische Konventionen und Erwartungshaltungen subtil zu unterwandern.

Artikel vom 19.08.2004
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